Nie wieder Krieg - Landesgedenken 1915-2015

Am Samstag, dem 23. Mai fand am Vorplatz zum Landestheater ein historischer Festakt statt. Abordnungen von Schützenkompanien aus allen drei Euregio-Ländern Trentino, Südtirol und Nordtirol gedachten der Kriegserklärung Italiens an Österreich vor genau 100 Jahren.

Die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts", so wird der 1. Weltkrieg auch genannt. Für Tirol war aber nicht so sehr der eigentliche Beginn des Weltkrieges im Jahr 1914 das große Traume, sondern die Kriegserklärung Italiens nach einem Geheimvertrag mit England und Frankreich am 23. Mai 1915. Damals wurde die spätere Zerreißung Tirols auf Gebiete in zwei Staaten und das persönliche Familiendrama der "Option" der Südtiroler in der Zeit des 2. Weltkrieges grundgelegt. 100 Jahre später fanden sich im leichten Nieseln Schützenabordnungen aus den drei Ländern Trentino, Südtirol und Nordtirol zum gemeinsamen Gedenken zusammen.

Hohe Geistlichkeit mal 3

Drei Bischöfe, drei Landeshauptleute, drei Ehrensalven, unzählige Fahnenabordnungen, die Original Kaiserjägermusik und ein aus vielen Tiroler Chören kurzfristig bunt zusammengewürfelter Chor erinnerten vor allem eines: 70 Jahre Frieden in unserem Land und die Hoffnung auf "Nie wieder Krieg"! Nach dem feierlichen Einzug der Taditionsverbände wurde ein Gedenkkreuz "Den Gefallenen des Ersten Weltkrieges" aufgestellt und eine teilweise dreisprachige Messe zelebriert - von den drei Bischöfen Luigi Bressan (Trentino), Ivo Muser (Südtirol) und Manfred Scheuer (Nordtirol-Innsbruck).

Drei Ehrensalven und viel Musik

Geschossen wurde auch im Jahr 2015: Aber nur Ehrensalven in die Luft, von den Ehrenkompanien Judikarien, Kaltern und Sillian. Nach Reden, Gedenkfilmen und dem großen Auszug der Traditionsverbände mit dem Defilee am Rennweg vor der Hofburg - ging es zum Essen in das Congresshaus. Am Nachmittag wurden Tiroler Schulprojekte des Wettbewerbes "Youth song Contest - Tirol baut Brücken" präsentiert. Ein Jugendorchester aus MusikerInnen aller drei Länder und mit drei Dirigenten spielte ein EUREGIO-Konzert. Und Zum Abschluss fand die ergreifende Welturaufführung einer Auftragskompsition des Landeskapellmeisters Hermann Pallhuber durch das Sinfonische Blasorchester des Musikgymnasiums Innsbruck unter Dirigent Kurt Arnold statt. Moderiert wurde der gesamte Festakt von Sabine Amhof und Georg Laich.