Die „Feder“ ist wieder Weltmeister

So sehen Sieger aus: Weltmeister Daniel Federspiel aus Imst. | Foto: ego promotion
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Daniel Federspiel demolierte die Konkurrenz bei der Weltmeisterschaft in Nove Mesto.

Der zweite Weltmeistertitel in Serie – und das trotz gesundheitlicher Probleme: Der Imster Daniel Federspiel ist wahrlich der Superstar des Eliminator-Wettbewerbs im Mountainbiken. Die BEZIRKSBLÄTTER sprachen mit dem Champion.

Was bedeutet dir der zweite Weltmeistertitel in Serie? Ist dieser höher zu bewerten als der erste Titelgewinn vor einem Jahr?
Sehr viel. Einen Titel zu verteidigen ist um einiges schwerer, als einmal ein großes Rennen zu gewinnen.

Wie geht es dir inzwischen gesundheitlich hinsichtlich Sehstörungen?
Bei der WM war es halbwegs okay. Aber das Problem besteht immer noch. Ich hoffe aber, dass es sich bald bessert, da ich jetzt keinen Druck mehr habe und viel lockerer an alles herangehen kann.

Du hast bei der WM einen bärenstarken Eindruck gemacht, die einzelnen Läufe von der Spitze aus dominiert. Hattest du je Bedenken, dass es sich für den Titel nicht ausgehen könnte?
An diesem Tag war ich echt unschlagbar. Ich bin die Quali relativ „locker“ gefahren, um Kräfte zu sparen und nichts zu riskieren. Und dann hatte ich die Bestzeit! Da wusste ich, heute geht was. Körperlich war mir klar, dass nichts passieren kann. Ich habe nur gehofft, dass auch mein Material hält.

Welchen Stellenwert hat der neuerliche WM-Titel in deiner bisher so erfolgreichen Karriere?
Jeder Sieg ist einzigartig und schön. Unter diesen gesundheitlichen umständen ist es sicher einer der schönsten Titel. Aber vom Stellenwert vielleicht der zweite, die Gefühle im Vorjahr in Andorra waren wirklich unglaublich da ich 2012 (Bronze), 2013 (Silber)  und 2014 (Führung dann Defekt) schon so knapp dran war.

Gibt es noch eine Steigerung? Oder hast du deiner Ansicht nach in deinem Sport inzwischen alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt?
In diesem Sport gibt es keine Steigerung mehr, ich hab´ alles gewonnen, was es gibt. Vier Mal Staatsmeister, zwei Mal Europameister, Vize-Europameister, zwei Mal Weltmeister, Vize-Weltmeister, Bronze bei der WM, Weltcupgesamtsieger und Platz zwei in der Weltcupgesamtwertung. eigentlich unglaublich, wenn ich das jetzt so sehe.

Wie sehr schmerzt es immer noch, dass in deiner Disziplin der Weltcup einfach eingestellt wurde?
Ja, schon etwas. Aber da ich den Weltcup auch einmal gewonnen habe, bin ich wieder happy.

Welche Ziele verfolgst du in Zukunft?
Jetzt werde ich mal genießen und Rennen fahren, die Spaß machen, also ohne druck. Ich werde mein WM-Trikot wieder mit Stolz präsentieren.

Wird man einen Daniel Federspiel auch wieder einmal beim Ötztaler Radmarathon sehen, wie das schon der Fall war?
Ja, genau, das ist zum Beispiel ein Rennen, das ich wieder fahren werde. Ich freu mich schon darauf.

Wie intensiv hast du den WM Titel in Nove Mesto gefeiert? Darf´s der Champion nach dem Titelgewinn auch mal ordentlich krachen lass?
Haha, ja klar darf man das. Bei uns Sportler ist das aber etwas anders. Ich habe zwei Bier und einen Sekt nach dem Rennen getrunken, und ich war erledigt. Also das war für mich intensiv.

Wie viel hast du im Vorfeld der Weltmeisterschaft täglich trainiert?
Ich war drei Wochen in Livigno Höhentraining, dort habe ich sehr gut trainiert. Kurz vor der WM mach´ ich dann nicht mehr viel, da geht´s dann um Kräfte sparen.

Was sind deine herausragenden Stärken, dass du der Konkurrenz schön regelmäßig um die Ohren fährst?
Eine gute Frage, ich kann mich im Training so quälen, dass ich es dann im Rennen fein habe. Als Sprinter musst du aber schon ein kompletter Radfahrer sein finde ich. du brauchst Schnellkraft, Ausdauer, Technik, Endgeschwindigkeit und eine hohe Laktat-Verträglichkeit. Es kann sich keiner vorstellen, wie man sich in zwei Minuten zerstören kann.

Stört dich eigentlich die Bezeichnung „schnellster Hausmeister“? Glaubst du noch an eine echte Profikarriere?
Nein, die stört mich nicht, es ist aber schon schwer, Arbeit und Job unter einen Hut zu bringen, obwohl ich es gerne mache. Aber es lässt sich momentan nicht optimal vereinbaren. da meine gesundheitlichen Probleme auch noch dazu kommen. Aber da steht die Stadtgemeinde voll hinter mir, und da bin ich sehr dankbar.

Im nächsten Jahr wirst du 30 Jahre alt. Wie lange hast du geplant, im Rennsport aktiv zu sein?
Stimmt, schon komisch irgendwie. also Radfahren werde ich nie aufhören. Aber schnell Radfahren kann ich mir die nächsten acht bis zehn Jahre noch vorstellen. Im Ausdauerbereich ist es dann umgekehrt, je älter, umso besser.

Das Gespräch führte Peter Leitner

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