Gründen will gelernt sein

Mag. Dr. Martin Frötscher sparte nicht mit Kritik am geltenden Steuersystem. | Foto: Peter Leitner
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Symposium bei Coworking in Imst mit hochinteressanten Fachvorträgen

IMST (pele). Soll ich es wagen, eine Firma zu gründen oder nicht? Gerade viele junge Leute stehen nach ihrer Ausbildungszeit vor dieser Frage. Sein eigener Chef sein – das klingt verlockend. Doch hat das Gründen eines Unternehmens auch seine Tücken. Beim 1. Imster Gründersymposium gab es fachliche Einblicke, was alles zu beachten ist, um letztlich wirklich als Firmenchef zu agieren.

Vorsicht vor Steuerfallen

Steuerliche Aspekte beleuchtete als Fachmann der Imster Steuerberater Mag. Dr. Martin Frötscher. Er kritisierte massiv die Regulierungswut in Österreich, die sich in einer Vielzahl an Gesetzen niederschlägt. „Nicht der Staat, sondern Unternehmer und Mitarbeiter schaffen Arbeitsplätze“ sagte Frötscher. Und führte weiter aus: „Unternehmer, die Mitarbeiter beschäftigen, sind Investoren. Nicht nur Investitionen in Sachgüter, sondern auch in neue Mitarbeiter sollten in den Gewinnfreibetrag einbezogen werden.“

Frötscher tritt überdies für ein generelles Arbeitszeitkonto ein. Auf diesem sollten dann Minus- und Überstunden für zwei Jahre angesammelt werden, wobei bis zu 80 Stunden auf das Folgejahr übertragen werden können. Alle anderen Stunden des Zeitkontos müssen entweder konsumiert oder ausbezahlt werden.

Frötscher weiter: „In Österreich lassen sich zu viele Leute davon leiten, ob sie eine Förderung bekommen oder nicht. Eine gute Geschäftsidee funktioniert aber auch ohne Förderung.“

Rechtliche Aspekte beachten

Nicht nur die steuerliche Seite ist bei Firmengründungen zu beachten, sondern auch die rechtliche. Dazu referierte beim Gründersymposium Rechtsanwalt Dr. Christian Schöffthaler. Er machte eindringlich darauf aufmerksam, das eine reine Idee nicht schützbar ist, sehr wohl aber das Manifest der Idee. Schöffthaler: „An den Schutz besser zu früh als zu spät denken. Dann kann nichts passieren.“

Schützenswert sind Werke, Erfindungen, Design und Marken. „Für ein neues Produkt ist es unerlässlich, sich auch eine gute Marke zu überlegen“, sagte Schöffthaler.

Zwei Gründerbeispiele

Ebenfalls Teil des Gründersymposiums war die Präsentation zweier Unternehmen, die es bereits geschafft haben. Michele Stinco und Elisabeth Frey stellten ihre Firma polychromelab in Serfaus vor. Martin Jehart erzählte von den verschiedenen Möglichkeiten, die sein mehrfach prämiertes Unternehmen Organoid in Fließ bietet.

Beeindruckt von den Vorträgen zeigten sich auch der Imster Bürgermeister Stefan Weirather, der ein großer Befürworter von Neugründungen ist.

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