Gabriele Vasak & Ulrike Schmitzer: "Donauschwaben-Abend"
Thema "Donauschwaben": Erstpräsentation des Romans "Den Dritten das Brot" (Septime Verlag) von Gabriele Vasak & Vorstellung des Buchs "Die gestohlene Erinnerung" von Ulrike Schmitzer (Edition Atelier).
WANN & WO:
2.Mai 2016, 19:00 Uhr
ÖGL
Österreichische Gesellschaft für Literatur
Herrengasse 5
A-1010 Wien
Über die Romane
"Den Dritten das Brot"/ Gabriele Vasak:
Ende des siebzehnten Jahrhunderts besiedelten die sogenannten Donauschwaben die pannonische Tiefebene. In beinahe zwei Jahrhunderten bewirtschafteten sie das Land und brachten es zur Blüte. Noch vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurden jedoch fast alle deutschstämmigen Bürger im Kollektiv zu Kriegsverbrechern erklärt, enteignet und verfolgt.
Marlenes Vater wurde damals in ein russisches Arbeitslager verschleppt, sie, ihre Mutter und Großmutter kamen in ein serbisches Internierungslager, wo sie Hunger und der Gewalt der serbischen Partisanen ausgesetzt waren, bis ihnen nach zwei Jahren Gefangenschaft die Flucht nach Österreich gelang. Siebzig Jahre nach diesen Ereignissen erreicht ein Brief aus Serbien die heute achtzigjährige Marlene. Dieser Brief ist für Marlene Anlass, mit ihrer Tochter Klara eine Reise ins Gebiet der Vojvodina zu unternehmen, um die Orte ihrer Vergangenheit zu besuchen.
Die Geschichte dieser Reise in die Vergangenheit ist die Erinnerung an das vergessene, vielfach verdrängte Schicksal der Donauschwaben im ehemaligen Jugoslawien in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg am Beispiel einer von Zehntausenden unschuldigen Familien, die mit der sich abzeichnenden Niederlage des Dritten Reiches zur kriminellen Minorität erklärt wurden und ihren Anspruch verloren, im sozialistisch-föderativen Jugoslawien zu bleiben.
Das Buch erzählt von einer Versöhnung zwischen Menschen, die einander nie gehasst haben, von einer Wiederbegegnung, die Jahrzehnte früher hätte stattfinden sollen und die nun, im Lebenswinter der Protagonistinnen, umso wertvoller wird.
"Die gestohlene Erinnerung"/ Ulrike Schmitzer:
Eine Frau und ihre Mutter brechen in die ehemaligen Siedlungsgebiete der Donauschwaben nach Nordserbien auf, um die Wurzeln ihrer Familie zu suchen. Am Telefon mit dabei: die alte Großmutter. Vor der Abreise hat sie ihrer Enkelin vom Alltag in ihrer Heimat, vom 2. Weltkrieg und der Deportation in ein sowjetisches Arbeitslager erzählt. Im Auto hören sie sich diese Aufnahme an. Nach anfänglichem Widerstand beginnt auch die Mutter über den Krieg und die Flucht zu sprechen. Ihre Tochter reiht Stück für Stück aneinander und findet allmählich eine Spur in die Vergangenheit.
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