Anni Liu ist Landessiegerin beim Jugend-Redewettbewerb
Die 15-jährige Schülerin vertritt Wien beim Österreich-Finale in Graz.
INNERE STADT. Anni Liu überzeugte in der Vorrunde und im Wien-Finale der Kategorie "Neues Sprachrohr" mit ihrem Poetry-Slam-Beitrag "Das Paradoxe unserer Zeit", einer originellen Auseinandersetzung zur Sinnhaftigkeit und Wertigkeit von Wissen und Unwissen.
"Unser Leben ist geprägt von krassen Gegensätzen. Man kennt jeden Krümel auf dem Mond, aber nicht einmal den eigenen Nachbarn. Wir werden immer klüger und verkümmern emotional. Ich wollte die Gründe dahinter suchen und erklären", so Anni Liu. Und zwar in ihrer ganz persönlichen, besonderen Art von lyrischer Prosa. "Ich ertappe mich ja auch selbst immer wieder dabei, ganz widersprüchlich zu reagieren, einfach zu viel und alles gleich zu wollen, meine Ansprüche hochzuschrauben", gibt sie ehrlich zu. Und dass sie das Thema seit Langem bewegt.
Aus ihrer Klasse haben übrigens noch zwei Schüler am Jugend-Redewettbewerb teilgenommen. Klassenkollege Ahmed Zeyd Aytac landete mit seiner Rede "Nebel" übrigens nur knapp hinter Anni auf dem zweiten Platz.
Auf Hochtouren
Wie sie sich auf das Grazer Finale des Jugend-Redewettbewerbs (21. bis 25. Mai) vorbereitet? "Es gab ein Coaching, bei dem ich gelernt habe, vor dem Sprechen ein energetisches Feld vor mir aufzubauen, das ich dann aussenden kann. Aber das muss man fleißig üben." Dafür ist allerdings erst nach der Schularbeit Zeit. Aufgeregt ist sie jetzt noch nicht. "Das kann noch kommen", lacht sie und gesteht: "Ich werde als Glücksbringer meine Original-Skripten der beiden Wettbewerbe mitnehmen." Die seien zwar schon etwas verknittert, helfen aber sicher gegen das Lampenfieber.
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