Die etwas andere Uhr......
Am 1. Oktober 1891 führten die k.k. Staatsbahnen die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) ein. Die korrekte Uhrzeit wurde von der Wiener Universitätssternwarte telegrafisch an die Bahnhöfe signalisiert. Die allgemeine Öffentlichkeit orientierte sich weiterhin an den Kirchturmuhren. Am 1. Mai 1910 wurde für Wien die MEZ als offizielle Uhrzeit eingeführt. Im gleichen Jahr übernahm die Sternwarte der Wiener Urania die selbstgestellte Aufgabe, für die Zeitbestimmung, Zeitbewahrung und Zeitverteilung in Wien zu sorgen.
Für die Zeitbestimmung wurde ein sehr präzises Passageninstrument installiert, das den Meridiandurchgang von Fixsternen auf Bruchteile von Sekunden genau registrierte, und dadurch die aktuelle Sternzeit ermittelte. Diese konnte dann in die Zonenzeit MEZ umgerechnet werden. Die Messungen erfolgten etwa alle fünf bis sechs Nächte.
Die öffentliche Urania-Uhr wurde im November 1944 zerstört. Bereits 1946 wurde durch die Firma Satori eine neue Uhr gebaut, die sich heute noch am Gebäude befindet. Auch der telefonische Zeitdienst konnte 1946 unter der Rufnummer Z-0-33 wieder in Betrieb gehen. Da die Hauptuhr zerstört war und nicht wieder aufgebaut wurde, verwendete der Zeitdienst die Funksignale des englischen Langwellensenders Rugby für die Zeitbestimmung; nach dieser Uhrzeit richteten sich dann alle Dienstuhren in Österreich.
LG Kurt
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