Designerin Martina Müller über Erfolg, Inspiration und ihre neue Callisti-Kollektion

Gewoht rockig: Martina Müller mit ihrem Lieblingsteil aus der neuen Kollektion.
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  • hochgeladen von Maria-Theresia Klenner

Auch bei der diesjährigen Vienna Fashion Week erhielten Sie wieder Standing-Ovations. Wieso ist Ihr Label Callisti so erfolgreich?
MARTINA MÜLLER:
Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht! Ich habe vor zehn Jahren zur richtigen Zeit gestartet. Damals hat sich in Wien nicht viel getan, nur Michel Mayer gab es. Aber dieser Erfolg bringt auch einen enormen Druck mit sich. Man stellt sich unweigerlich die Frage: Und wenn ich dieses Mal keine Standing-Ovations bekomme - ist die Kollektion dann nicht gut? Es lastet schon ein Riesendruck auf einem.

Wieviele Teile umfasst die aktuelle Kollektion?
Achtzig Stück. Ich habe monatelang an der Kollektion gearbeitet.

Sie nähen alles selber?
Ja, die Schnitte und den Prototyp immer. Mittlerweile habe ich vier Schneiderinnen, die mich bei der Produktion unterstützen, aber erst, wenn der Schnitt steht. Bis vor vier Jahren habe ich den ganzen Tag nur gezeichnet und genäht, drei bis vier Kleidungsstücke täglich. Ich mache auch sonst sehr vieles selber und stehe auch oft im Laden. Ich kann nur jedem, der sich selbstständig machen möchte, raten, diesen Schritt nur zu wagen, wenn man wirklich alles selber machen kann. Ich nähe nach wie vor jeden Tag.

Klingt nach einer Perfektionistin.
Ja, aber anders geht es nicht. Ich komme nicht aus einem reichen Elternhaus und hatte für mein Label keinen finanziellen Background. Ich habe mir das alles sehr schwer erarbeitet und den Schritt, ein Label zu gründen, erst gewagt, als alles Hand und Fuß hatte.

Der Erfolg stellte sich sofort ein. Wie schaut der typische Callisti-Träger aus?
Ich habe einen Stammkundenstock mit vielen Personen, die einen ernsten Beruf haben. Sehr viele Ärzte und Rechtsanwälte, die sich privat etwas trauen möchten. Auch der Wunsch nach Qualität steht im Vordergrund - meine Kunden legen Wert darauf zu wissen, wer die Kleidung näht. Das Kaufverhalten hat sich zum Glück generell verändert, immer mehr Leute wehren sich gegen Massenkinderproduktionen und möchten langlebige Kleidung.

Das muss man sich natürlich auch leisten können.
Ich empfinde nicht, dass meine Teile teuer sind. Unter diesem Preislabel ist es für mich nicht möglich. Auch ein Geschäft im ersten Bezirk muss man sich leisten können - unter den derzeitigen Preisen komme ich nicht weg.

Sie sind seit einem Jahr im ersten Bezirk?
Ja, vorher war ich im Achten. Aber da die meisten meiner Kunden im Ersten wohnen, bin ich umgezogen. Natürlich habe ich jahrelang nach einer leistbaren, passenden Immobilie gesucht. Es war wirklich schwierig, etwas Leistbares zu finden. Dieses Geschäft hier in der Weihburggasse wurde mir durch eine befreundete Immobilienmaklerin vermittelt. Ein Stückchen näher bei der Kärntner Straße wäre nett, aber das ist unleistbar. Aber auch hier kommen viele Touristen vorbei.

Sind Touristen Ihre Käufer?
Ja! Zwischen 50 und 60 Prozent meiner Sachen wird von Touristen gekauft. Viele Araber, Engländer, Amerikaner und Deutsche, aber interessanterweise keine Russen.

Sie bieten seit vier Jahren auch Männermode an. Sind Männer mutiger?
Nein, Männer sind nicht ganz so mutig. Meine Sachen werden aber hauptsächlich von Frauen gekauft. Es gibt aber schon ein paar männliche Stammkunden, die auch zu ausgefalleneren Stücken greifen und bei einem Einkauf ganz entspannt sehr viele Stücke kaufen.

Wie soll sich jemand fühlen, der in Callisti schlüpft?
Schön und sexy. Der Name heißt übersetzt "für die Schönste" - das ist total treffend. Ich möchte die Vorzüge des weiblichen Körpers hervorheben. Meine Kunden achten zwar auf ihre Linie, aber meine Schnitte sind so, dass auch Rundungen hineinpassen.

Bis zu welcher Größe schneidern Sie?
Bis zu Größe 42. Am meisten werden die Größen 36 und 38 gekauft. Es ist aber kein Problem, ein gewünschtes Teil auf Linie zu schneidern. Das kostet der Kundin auch nicht mehr, sie muss nur zwei bis drei Wochen auf das Teil warten.

Der Stil von Callisti ist außergewöhnlich. Rockig und doch elegant. Woher nehmenSie Ihre Ideen?
Das werde ich oft gefragt, aber die Ideen sind einfach da und im Zuge des Schneiderns entwickelt sich die Kollektion. Inspirationen hole ich mir auf Reisen. Ich sitze gerne in Metropolen wie Paris, Mailand oder New York in Cafés und sehe mir die Outfits der Passanten an. Irgendein cooles, kleines Detail fällt mir immer auf und das setze ich dann um und entwickle die Idee weiter. Der Rest entsteht dann wie von selbst.

Ein großes Merkmal von Callisti ist Leder. Arbeiten Sie auch mit Pelz?
Nein, das geht gar nicht! Auch mit Leder gehe ich mittlerweile sehr achtsam um. Zu 90 Prozent arbeite ich mit Kunstleder - da hat sich sehr viel getan und es ist auch genauso teuer wie echtes Leder. Vor fünf Jahren sah Kunstleder noch aus wie Plastik, doch mittlerweile gibt es sehr hochwertige Kunstledermaterialien. Das ist atmungsaktiv, elastisch und man kann es in der Waschmaschine waschen.

Sie tragen privat auch nur Ihre eigenen Sachen?
Ja. Enge Hosen, lockere Tops, alles cool-lässig, das ist privat mein Stil. Ich habe schon als Jugendliche alles, was ich gekauft habe, umgenäht, da mir die Sachen von der Stange weder gepasst noch gefallen haben.

Wann haben Sie zum Designen und Nähen begonnen?
Schon als Kind habe ich immer gezeichnet. Mit 13 Jahren habe ich zum ersten Mal ein Top genäht. Ich habe mir das alles selbst beigebracht, gelernt habe ich Grafikdesign. Es gab für mich auch nie eine Alternative zur Mode, es war immer klar, dass es für mich nur diese Richtung gibt.

Was würde die 13-jährige Martina jetzt über Sie sagen?
Die 13-jährige Martina wäre begeistert. Es läuft genau so, wie ich es immer wollte. Ich mache das, was mich glücklich macht und kann davon noch leben. Ich weiß aber, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, das alles so gut läuft. Man hat immer den Druck, dieses Level halten zu müssen.

Sie sind gebürtige Wienerin?
Ja. Seit zehn Jahren wohne ich nahe am Zentrum, im 7. Bezirk. Ich fühle mich in Neubau sehr wohl, dort leben sehr viele Kreative, es ist ein richtiger Künstlerdistrikt. Diesen künstlerischen Spirit kann man im Bezirk auf den Straßen spüren.

Welche Schritte planen Sie als nächstes?
Ich würde gerne auch die Schuhe, die ich verkaufe, selber designen. Ich mache die Kleidung und Taschen selber, nur die Schuhe kaufe ich zu. Aber ich denke, ich kann Schuhe nicht selber nähen. Aber alles, was ich umsetze, muss ich auch selber können. Unterstützt werde ich aber doch: Meine Schwester Alexandra strickt die Callisti-Schals selbst und mein Mann Chris Tauber-Romieri näht die Herren-Rucksäcke händisch. Wir sind sozusagen ein Family-Business.

Alle Infos im Internet unter www.callistifashion.com

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