Herrengasse: Begegnungszone nimmt Formen an
Die Umbauarbeiten in der Herrengasse starten in den nächsten Tagen
INNERE STADT. Zurzeit wirkt die Herrengasse von der belebten Innenstadt rund um Kärntner Straße und Graben abgeschnitten. Dies soll sich nun bald ändern: "Die Bauarbeiten stehen unmittelbar bevor. Die Monate, in denen die Straße eine Baustelle ist, muss der Handel überstehen – aber dann wird das Einkaufen in der Herrengasse attraktiver sein", sagt Omer Rahimy, Inhaber des Kabul Shops, den es seit 35 Jahren in der Herrengasse gibt. Den älteren Kunden werde die Begegnungszone sehr entgegenkommen, so Rahimy. Vom Café Central bis vor zum Kohlmarkt erstreckt sich die Herrengasse dann ohne Stolpersteine auf einer Ebene.
Mehr Platz für Fußgänger
Linienbus, Autos und Fiaker werden in der Herrengasse weiterhin zu sehen sein, ebenso dürfen Radfahrer auch in Zukunft die Begegnungszone in beiden Richtungen benützen. Die Geschwindigkeit wird aber für alle in der Begegnungszone auf 20 km/h begrenzt.
So können die Spielräume für Fußgänger besser gestaltet werden. In der Rauch Juice Bar verspricht man sich dadurch eine Belebung der ganzen Straße: "Wenn man im Moment am Michaelerplatz steht, dann bietet die Herrengasse kein so schönes Bild. Sobald aber Menschen auf der Straße unterwegs sein können, kommt viel mehr Leben hinein", so Verkäufer Josef R.
Kommen Touristen?
Nicht alle Unternehmer sind von der neuen Begegnungszone restlos überzeugt: "In der Herrengasse gab es nie viele Geschäfte. Ob sich nun sehr viel ändern wird, ob mehr Touristen kommen, wird man erst sehen. Auf jeden Fall werden die Mieten steigen. Das muss man sich auch als Geschäftsinhaber erst einmal leisten können", vermutet Annemarie Ludat vom Blumensalon Matern. Seit 100 Jahren gibt es das Geschäft schon an dieser Adresse. "Es verschwinden immer mehr dieser kleinen, alten Läden. Man muss aufpassen, dass die Innenstadt nicht ihr Gesicht verliert", sagt Ludat.
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