Unterwegs am Peter Anich Weg

Ich habe meine Wanderung am Peter-Anich- Weg nicht im Geburtsort des großen Kartografen sondern im Nachbarort Ranggen begonnen, wo die imposante St.Magnus- Kirche zum Himmel aufragt. So habe ich das erste, nicht ganz so romantisch an einer Straße entlangf
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  • Ich habe meine Wanderung am Peter-Anich- Weg nicht im Geburtsort des großen Kartografen sondern im Nachbarort Ranggen begonnen, wo die imposante St.Magnus- Kirche zum Himmel aufragt. So habe ich das erste, nicht ganz so romantisch an einer Straße entlangf
  • hochgeladen von Petra Happacher

Benannt ist dieser Wanderweg, der auf Höhe des Mittelgebirges von Oberperfuss bis ins im Inntal liegende Pfaffenhofen verläuft, nach einem Mann, der als erster Bauernkartograf Tirols bekannt ist: Nach dem 1723 in Oberperfuss geborenen Peter Anich

Für mich ist dieser Mann eine der erstaunlichsten Gestalten der Geschichte überhaupt.
Er hat nie die weite Welt bereist, keine exotischen Orte besucht, keine Expedition zu fremden Kulturen unternommen.
Und doch hat er Außergewöhnliches geleistet: Geboren als Sohn eines einfachen Bauern und Drechslers, der in die Fußstapfen seines Vaters zu treten hatte, zeigte er nicht nur ein für seinen Stand außergewöhnliches Interesse und ein großes Talent für Astronomie und Mathematik, sondern brachte auch genug Mut, Entschlossenheit und Energie auf, bei einem der zu dieser bedeutendsten Universitätsprofessoren vorstellig zu werden und sich mit dessen Unterstützung alles erdenkliche Wissen über die für ihn so spannenden Gebiete anzueignen. Und schließlich fertigte er das für lange Zeit wichtigste und genaueste Kartenmaterial des damaligen Tiroler Landes überhaupt an. Und zwar mit Messinstrumenten, die er zum Teil selbst entworfen und gebaut hatte, und unterwegs auf eigenen Füßen durch jede noch so unwirtliche Landschaft.

Peter Anich folgte seiner Leidenschaft trotz aller Widrigkeiten, die ihm schon allein seine (wie es heißt) „schwächliche Konstitution“ auferlegte, und tat dies mit bewundernswerter Hingabe und solchem Einsatz, dass er mit Sicherheit immer wieder über seine Grenzen hinausging- bis ihm das Leben selbst oder vielmehr der Tod viel zu früh eine endgültige Grenze setzte.
Mit nur 43 Jahren starb der zu dieser Zeit schon seit langem beinah gehörlose Peter Anich am sogenannten „Gallenfieber“.

Spaziert man auf der gut 23 Kilometer langen Strecke von Peter Anichs Geburtsort Oberperfuss bis nach Pfaffenhofen bei Telfs, dann tut man das mit Sicherheit auf Wegen und durch Landschaften, wo im 18.Jahrhundert auch der bis heute unvergessene Geodät und Kartograph unterwegs war.
Abgesehen davon machen aber auch schon allein die schöne Natur und die interessanten Orte, die am Weg liegen, die Wanderung zu einem ganz besonderen Erlebnis.

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