Wandern und Wallfahren im Sellrain

Gries im Sellrain ist zurecht als "Bergsteigerdorf" bekannt. Ausgehend von diesem wunderbar gelegenen Ort am Zusammenfluss von Melach und Zirmbach und am Eingang des Lüsener Tales lassen sich die unterschiedlichsten Wanderungen und Touren in alle Himmelsr
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  • Gries im Sellrain ist zurecht als "Bergsteigerdorf" bekannt. Ausgehend von diesem wunderbar gelegenen Ort am Zusammenfluss von Melach und Zirmbach und am Eingang des Lüsener Tales lassen sich die unterschiedlichsten Wanderungen und Touren in alle Himmelsr
  • hochgeladen von Petra Happacher

Schon in der frühen Mittelsteinzeit hinterließen Menschen, die damals durch den gesamten Alpenraum streiften, erste Spuren im zum Sellraintal gehörenden Fotschertal.
Der Name Sellrain als Bezeichnung für Ort und Tal taucht dagegen erst 1289 erstmals in einer Urkunde auf.
Aufzeichnungen aus dem 13. und 14.Jahrhundert zeigen, dass in dieser Zeit in der Region zahlreiche Schwaighöfe zur Versorgung des landesfürstlichen Hofes mit Fleisch und Getreide gegründet wurden.
Bedeutend für das Tal war schließlich auch die Erschließung einer eisenhaltigen Quelle, die vom 15. bis ins 19. Jahrhundert hinein von Menschen aus nah und fern, unter anderem auch von der zweiten Gemahlin Erzherzog Ferdinands II., als Heilbad genutzt wurde.
Von dieser Quelle leitet sich der sprechende Name „Rothenbrunn“ für den heutigen Hauptort der Gemeinde Sellrain ab.
Wasser hatte auch später, vom 18. Jahrhundert bis nach dem Zweiten Weltkrieg, große Bedeutung für das Tal und seine Bewohner, denn lange galt das Sellrain als „Waschküche Innsbrucks“.
Ganze 60 Haushalte verdienten sich ihren Unterhalt mit dem Reinigen der Wäsche aus der Stadt. Zu verdanken war dieses erfolgreiche Unternehmen dem außergewöhnlich weichen Wasser der Melach, dem Hauptfluss des Tales, der aus mehreren Quellbächen unterhalb des Lüsener Ferners entspringt und nach etwa 23 Kilometern in den Inn mündet.
Früher Grundlage einer wichtigen Einnahmequelle, die 1973 auch als Nebenerwerb endgültig ausgestorben war, bringt sich der Wildbach in heutiger Zeit gerade nach Unwettern immer wieder mit verwüstendem Hochwasser in Erinnerung.

Eine Erinnerung weit schönerer Art stellt die hochgelegene und weithin sichtbare Kirche St.Quirin dar. Sie zeigt bis heute, welche Bedeutung dieser Ort einst als Wallfahrtsziel hatte.
Erstmals 1391 urkundlich erwähnt, brachte die Wallfahrt zu diesem besonderen Gotteshaus in den folgenden Jahrhunderten so viele Einnahmen, dass in dem im Tal liegenden Ort Rothenbrunn erst eine Kapelle zu Ehren der Heiligen Anna und später an deren Stelle die bis heute bestehende prachtvolle Pfarrkirche errichtet werden konnten.

Angesichts solch schöner Sehenswürdigkeiten inmitten einer beeindruckenden Berglandschaft lohnt sich mehr als nur ein Ausflug dorthin- für Kulturinteressierte ebenso wie für Wanderer

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