Die aktuellsten Tipps zum Durchatmen für Allergiker

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TIROL. Schlechte Nachrichten für Allergiker: Die Erderwärmung führt zu einer verlängerten Pollen-Plage. In Österreich und Europa warnen Wissenschaftler bereits vor einem Allergie-Boom, da aufgrund der steigenden Temperaturen auch die Flugzeit der Pollen zunimmt. Die unabhängige Plattform MeineRaumluft.at liefert gemeinsam mit Lungenfacharzt Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour wertvolle Informationen und fünf aktuelle Tipps zum Aufatmen in der Pollen-Zeit.

Heuschnupfen nimmt zu

Pollenallergien und Heuschnupfen nehmen in der Bevölkerung stark zu, prognostizieren Forscher. Rund 1,6 Millionen Menschen leiden an einer Allergie, zwischen 600.000 und 700.000 Personen sind von Asthma betroffen. „Bei entsprechender Allergie gegenüber Pollen kann es zu beträchtlichen Beschwerden der oberen und unteren Atemwege kommen. Neben juckenden Augen und rinnender Nase (allergische Rhinokonjunktivitis) leiden vor allem Patienten mit Asthma bronchiale häufig an Husten und Atemnot. Der Nachtschlaf ist häufig gestört, das Wohlbefinden nimmt in dieser Zeit deutlich ab“, weiß der renommierte Lungenfacharzt Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour. Gründe für die steigende Zahl an Allergikern sind unter anderem die zunehmende Ozon- und Feinstaubbelastung sowie die Vielzahl an synthetischen Substanzen in unserer Umwelt. Grundsätzlich gilt laut Dr. Valipour folgendes Prinzip bei der Behandlung: „Aus therapeutischer Sicht ist einerseits eine Allergieprävention, andererseits eine Behandlung der lokalen Entzündung erforderlich. Der Weg zum Lungenfacharzt empfiehlt sich, inhalative Medikamente für die Lunge können eine rasche Symptombefreiung erzielen“, so der Mediziner. Er erklärt weiter: „Bei starker Ausprägung der Allergie wäre eine sogenannte Desensibilisierungstherapie durch Experten zu empfehlen, darüber hinaus stehen uns heute neue Antikörpertherapieverfahren bei starken Allergieformen mit häufigen Asthmaattacken zur Verfügung“.

Zufluchtsort Innenraum

Der erste und einfachste Tipp bei intensivem Pollenflug ist immer noch das Aufhalten in Innenräumen. „Gerade im Sommer, wenn sich die Beschwerden am stärksten äußern und der Aufenthalt im Freien extrem erschwert ist, wird eine gesunde Raumluft in den eigenen vier Wänden umso wichtiger“, betont Thomas Schlatte, Sprecher der unabhängigen Plattform MeineRaumluft.at. Um das eigene Zuhause so pollenfrei wie möglich zu halten, gibt es verschiedene Möglichkeiten für eine Do-It-Yourself Optimierung in Innenräumen: Der naheliegendste Problemfaktor für Pollen in Innenräumen ist die Fensterlüftung. Da aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen auch während der intensiven Pollenphasen „gar nicht lüften“ keine Option ist, sollte man Folgendes beachten: Fenster unmittelbar nach einem Regenguss zum Lüften öffnen – die Luft ist dann klar und nahezu frei von Pollen. Generell ist die Pollenbelastung der Luft am Land in der Früh höher und in der Stadt am Abend, deswegen sollte zu Zeiten, in denen der Pollenflug niedriger ist, kurz und intensiv stoßgelüftet werden. Außerdem sollten in der Nacht beim Schlafen die Fenster geschlossen werden.

Technische und bauliche Hilfsmittel

Für Menschen, die sehr stark unter dem Blütenstaub leiden, sind auch aufwändigere Maßnahmen ratsam: Die Wohnung bestmöglich sauber halten, feucht wischen und täglich Staubsaugen (auch für Staubsauger gibt es Pollenfilter). Pollenschutzgitter stellen eine einfache und recht günstige Schutz-Möglichkeit dar und können in die Fensterrahmen eingebaut werden. Alternativ dazu können Luftreiniger zum Einsatz gebracht werden. Hier sollte vor allem auf die Filterqualität (HEPA Filter) und die Luftreinigungsrate (wie oft pro Stunde kann die gesamte Raumluft gereinigt werden) geachtet werden. Bei Neubau oder Sanierung kann der Einbau einer mechanischen Lüftungsanlage mit hochqualitativen Filtern in Betracht gezogen werden. Diese belüftet die Räume automatisch und verhindert das Eindringen von Pollen und Staub. Wo technischen Lösungen nicht geeignet oder gewünscht sind helfen auch funktionelle Wandbeschichtungen, beispielsweise mit ionenaktivierender Wirkung.

Letzter Ausweg: Urlaub

Wer in der starken Pollenzeit drinnen wie draußen nicht mit Pollen konfrontiert werden will, und sich die Zeit nehmen kann, für den bietet sich ein Urlaub am Meer oder im Hochgebirge an. Hier ist die Belastung mit Pollen gering. Also Urlaubsplan mit Pollenflugkalender abgleichen und der mühseligen Allergie entfliehen.

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