ÖDG informiert: Rauchen fördert Diabetes und Folgeerkrankungen
Der Zusammenhang zwischen Rauchen und Diabetes ist eine meinst unterschätzte Gefahr. Das Risiko für Diabetes und für Folgeerkrankungen betrifft auch Passivraucher.
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) informiert über die Zusammenhänge zwischen Rauchen und Diabetes. Rauchen trägt zur Entstehung von Diabetes bzw. zu Folgeerkrankungen von Diabetes bei. Selbst Passivrauchen erhöht dieses Risiko.
Rauchen erhöht Diabetes-Risiko
Dass Rauchen die Lunge schädigt und Krebs fördert, ist bekannt. Allerdings hat Rauchen auch einen starken Einfluss auf die Volkskrankheit Diabetes. „Der blaue Dunst greift mehrfach und gravierend die Stoffwechselprozesse des Körpers an. Kurz gesagt: Rauchen macht Diabetes. Rauchen verschlimmert Diabetes. Und beides gilt bereits für Nichtraucher, die häufig passiv dem Rauch anderer ausgesetzt sind“., so der Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft, Univ.-Prof. Dr. Hermann Toplak.
Rauch bzw. Rauchen unterschätzter Diabetesauslöser
Rauchen verdoppelt die Wahrscheinlichkeit an Diabetes zu erkranken, Passivrauchen erhöht die Gefahr um 33 Prozent. „Raucher haben einen höheren Blutzucker als Nichtraucher. Rauchen macht die Zellen unempfindlich gegen das körpereigene Insulin. Die steigende Unempfindlichkeit gegen Insulin ist der eigentliche Auslöser des Diabetes mellitus Typ 2, der häufigsten Diabeteserkrankung, die früher als Altersdiabetes bezeichnet wurde.“, so OA Dr. Helmut Brath von der ÖDG. Häufig tritt - bei rauchenden Jugendlichen - das Metabolische Syndrom auf. Dieses ist eine Vorstufe von Diabetes. Auch bei Jugendlichen, die nur passiv mitrauchen, zeigt sich dieses Metabolische Syndrom.
Folgeerkrankungen werden wahrscheinlicher
Diabetes kann zu Herzinfarkten, Schlaganfällen, Nierenversagen, Erblindungen und Amputationen führen. Rauchen verdoppelt bzw. verdreifacht das Risiko, an diesen Komplikationen zu erkranken. "Das Rauchen stellt einen der wichtigsten Risikofaktoren für alle Folgeerkrankungen des Diabetes dar und ist für die Stoffwechselpatienten somit noch gefährlicher als erhöhte Werte bei Cholesterin und Blutzucker“, so Hermann Toplak.
Forderungen der ÖDG
Aufgrund dieser Risiken - die auch durch Passivrauchen erhöht werden - sie der Schutz vor Passivrauch umso wichtiger. Daher sind Rauchverbote im öffentlichen Bereich sinnvoll. Sie seien nicht als Diskriminierung zu verstehen, sondern sie sollen vor den Folgen des Rauchs schützen, so Helmut Brath. Daher sollte auch in privaten Räumlichkeiten auf das Rauchen verzichtet werden. Gerade für Jugendliche sei der Schutz vor Rauchen und Passivrauchen umso notwendiger. „Die Jugendlichen können sich nicht selbst schützen. Es ist eine klare Verantwortung unserer Gesellschaft den Zugang zum Rauchen zu erschweren und die Verfügbarkeit einzuschränken. Jedes Zögern bringt eine weitere Generation mit schweren gesundheitlichen Folgen – wie auch einem erhöhten Diabetesrisiko – hervor.“, fordert Helmuth Brath.
Informationen über die Aktivitäten der ÖDG finden Sie unter http://www.oedg.at/
Die ÖDG unterstützt Initiativen, die sich um den Schutz von Nichtrauchern kümmern und Raucher beim Rauchstopp unterstützen:
www.dontsmoke.at: Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO)
rauchfrei.at/: Rauchfreitelefon.
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