Einbruchsopfer leiden oft unter den Folgen
Einbruchsopfer leiden häufig unter den Folgen des Einbruchs - auch wenn sie nicht mit dem Täter in Kontakt gekommen sind. Kostenlose Psychotherapie steht ihnen nicht zur Verfügung. Der Weiße Ring fordert hier eine Gleichstellung der Opfer
Nach einem Einbruch treten bei rund 15 Prozent aller Opfer psychische Probleme auf, bei rund 4 Prozent entwickelt sich ein dauerhaftes psychisches Trauma. Allerdings kommt es auch häufig bei jenen Einbruchsopfern zu psychischen Problemen, die beim Einbruch in die Wohnung nicht anwesend waren.
Psychische Reaktionen nach einem Einbruch sind normal
Gerade während der Sommerzeit nützen EinbrecherInnen die Gelegenheit in leere Wohnungen einzubrechen. Neben dem materiellen Schaden, kommen häufig psychische Folgen für die Betroffenen hinzu. Ein Einbruch ist ein Eingriff in die Privatsphäre. Es kommt zum Gefühl, dass das sichere Zuhause zerstört wurde. Dadurch entstehen Gefühle wie Unsicherheit, Beklemmung, Schlafstörungen und Unruhe. Es kommt vor, dass sich aus diesen Symptomen psychische Störungen wie Panikattacken und Angststörungen entwickeln. Immer wieder führt diese Erfahrung dazu, dass Betroffene aus der eigenen Wohnung ausziehen. Ein direkter Kontakt mit den EinbrecherInnen ist dabei nicht notwendig.
Der Weiße Ring unterstützt Opfer von Verbrechen
Der Weiße Ring unterstützt alle Opfer von Verbrechen - auch Einbruchsopfer. Allerdings ist die Lage derzeit so, dass diese Hilfe nur jenen Einbruchsopfern zur Verfügung steht, die während des Einbruchs anwesend waren. Denn das Gesetz sieht eine kostenlose juristische und psychosoziale Prozessbegleitung nur für Gewaltopfer vor. Der Weiße Ring kann zwar psychologische und juristische Unterstützung anbieten. Eine kostenlose Psychotherapie oder Prozessbegleitung ist für diese Einbruchsopfer nicht möglich. „Der Anspruch auf kostenlose Psychotherapie muss sich an den Bedürfnissen des Opfers orientieren. Die Hilfsbedürftigkeit eines Verbrechensopfers, egal, um welches Verbrechen es sich handelt, muss für eine Unterstützung ausreichen.“, so Dina Nachbaur, Geschäftsführerin des Weißen Ringes. Der weiße Ring fordert daher, dass diese Lücke geschlossen werden muss.
Hilfs- und Unterstützungsangebote des Weißen Ringes
- kostenlose, anonyme und vertrauliche Beratung über rechtliche und soziale Fragen
- kostenlose psychosoziale und juristische Prozessbegleitung
- Information über Rechte aus dem Verbrechensopfergesetz (VOG) – zum Beispiel: Psychotherapie, Vorschüsse auf Schmerzengeld, Heilbehelfe
- Weitervermittlung weiterer Unterstützungsmöglichkeiten – zum Beispiel an geeignete Beratungs-, Betreuungs- und Therapieeinrichtungen
- finanzielle Unterstützung zur Überbrückung von Notfällen
Kontakt
Opfer-Notruf: 0800 112 112
Adresse: Weißer Ring Österreich, Nußdorfer Straße 67, 1090 Wien
Telefon: 01/712 14 05,
E-Mail: office@weisser-ring.at
Homepage: www.weisser-ring.at,www.opfer-notruf.at
Spendenkonto: BAWAG P.S.K. IBAN: AT88 6000 0000 0101 6000, BIC: OPSKATWW.
Der Weiße Ring ist mit dem Österreichischen Spendengütesiegel zertifiziert. Spenden sind steuerlich absetzbar.
Der Weiße Ring
Der Weiße Ring wurde 1978 gegründet. Er ist die einzige österreichweite Opferhilfeorganisation. Sie kann von allen Opfern krimineller Handlungen in Anspruch genommen werden.
Der Weiße Ring betreibt einen Opfer-Notruf. Dieser ist aus ganz Österreich kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Mehr als 300 ehrenamtliche MitarbeiterInnen in ganz Österreich sind in der Opferhilfe tätigt. Insgesamt gibt es neun Landesleitungen mit zahlreichen Außenstellen des weißen Ringes
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