„Building Bridges” auf höchstem Niveau und das in Innsbruck und nicht in Wien

Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Rees (Katholisch-Theologische Fakultät) und Ass.-Prof. Dr. Johann Bair (Rechtswissenschaftliche Fakultät) führten durch die Tagung | Foto: Universität Innsbruck
  • Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Rees (Katholisch-Theologische Fakultät) und Ass.-Prof. Dr. Johann Bair (Rechtswissenschaftliche Fakultät) führten durch die Tagung
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Es waren der 06. und 07. Mai 2015, als Brücken der ganz besonderen Art an der Innsbrucker Universität gebaut wurden. Im Rahmen einer Tagung waren Vertreter aus 11 in Österreich staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften angereist, um zum Thema „Erwartungen an das Staat-Kirche-Verhältnis“ zu referieren. Das Augenmerk wurde dabei darauf gelegt, dass in einem säkularen Staat wie Österreich zwar keine Religionsgesellschaft bevorzugt wird, dass jedoch Religion nicht aus der Gesellschaft verdrängt wird. Die Referierenden unterstützten dies mit Slogans wie diese:

„Wir müssen ein gemeinsames europäisches Haus der Religionen bauen“ (Bischof Andrej Cilerdzic, Serbisch-Orthodoxe Kirche).
„Religion ist ein gesellschaftsstiftendes Element“ (Mag. Hugo Klingler, Buddhistische Religionsgesellschaft).
„Freie Kirchen gehören in einen freien Staat“ (DDr. Peter Schipka, Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, röm.-kath. Kirche).
„Die Pluralität der Religionen muss den Menschen bewusst gemacht werden“ (Mag. Olivier Dantine, Superintendent der Evangelische Kirche A.B.).
„Auch die Konfessionslosen müssen in den Dialog mit den Religionen mit eingebunden werden“ (Dr. Heinz Lederleitner, Altkatholische Kirche).
„Der Staat fordert bei den Religionen soziale Aspekt ein, muss aber auch in vielen Bereichen seinen Pflichten den Kirchen gegenüber nachkommt (Superintendent Edwin Jung, Freikirchen).
„Dialog mit dem Staat muss auf Augenhöhe geführt werden“ (Dr. Walter Hessler, Neuapostolische Kirche).
„Es ist Notwendig, die staatlichen Gesetze einzuhalten aber auch wichtig in Übereinstimmung mit Gottes Gesetzen leben zu können“ (Dr. Walter Hetzenauer, Jehovas Zeugen).
„Es darf weder im administrativen noch im politischen Bereich Hindernisse zur freien Ausübung der Religion geben“ (Univ.-Prof. Dr. Zekirja Sejdini, Islamische Glaubensgemeinschaft).
„Der Dialog zum Staat und umgekehrt muss vertieft werden“ (DI(FH) Özgür Erdogan, Islamisch Alevitische Glaubensgemeinschaft).
„Die Rechte aller Menschen zu wahren – auch die religiösen Rechte – erfordert Weisheit, Urteilsvermögen, Mitgefühl und Fairness. Auf politischer Ebene erfordert es gewiss die Entschlossenheit, ein Höchstmaß an staatsmännischen Fähigkeiten walten zu lassen" (Gerhard Egger, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage - Mormonen).

Während dieser Tagung wurden also nicht nur Brücken zwischen den Religionen aufgebaut, es gab auch viele Anregungen an den Staat Österreich, die Brücken zu den Religionsgemeinschaften zu festigen. „Building Bridges“ zu den einzelnen Menschen, um diese religiös/spirituell zu bilden und sozial zu unterstützen, ist die wichtigste Aufgabe der Religionen. Im Unterricht an den Schulen sollten Kinder und Jugendliche noch mehr mit den Inhalten und Lehren der Religionen vertraut gemacht werden. Dies schafft nicht nur Religionsmündigkeit, sondern bildet auch die Basis zum weiteren Brückenbau zwischen den Kulturen und Religionen.

Wo: Theologische Fakultu00e4t, Karl-Rahner-Platz, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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