Hund „REIS“ gerettet aus der Türkei (Übersetzt bedeutet "Reis" im türkischen "König" oder "Präsident")

"Reis" in den Bergen von Bayern / Deutschland | Foto: Verwendungsrechte von Fr. Dr. Mickey Soylu per Mail erhalten
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Da leider immer wieder über „Hunde aus dem Ausland“ einseitig berichtet wird, möchten wir hier eine Geschichte eines solchen geretteten Hundes aus der Türkei mit einem seriösen Transport nach Deutschland berichten. Frau Dr. Mickey Soylu hat uns gebeten die Geschichte zu veröffentlichen, und wir kommen der Bitte gerne nach, weil auch wir diese Standpunkte vertreten.

Aus Sicherheitsgründen gegenüber den Tierschützern in der Türkei werden wir keine persönlichen Details über diese Personen hier veröffentlichen.

Vorwort von Frau Soylu: „Mit dieser Geschichte möchte ich allen anderen Menschen, die vorhaben sich Hunde zuzulegen, zeigen, welch ein Segen es ist, sich für Straßenhunde (bzw. Hunde aus dem Tierheim) zu entscheiden. Es muss nicht immer ein Welpe sein und schon gar nicht ein Rassehund. Diese Hunde sind enorm dankbar und keineswegs schwierig, wie man es immer darstellt. Und gerade weil sie kein anderes Leben als das auf der Straße oder im Tierheim kennen, sind sie so einfach und mit anderen Artgenossen so sehr verträglich. Sie mögen am Anfang etwas ängstlich und skeptisch sein (das sind wir als Menschen am Anfang doch auch), weil sie Liebe und Geborgenheit einfach nie kennengelernt haben. Umso größer ist ihr Dank, wenn man es ihnen schenkt. Aber diese Angst geht schnell vorbei und sie lieben einen bis an ihr Ende und sind endlos treu.“

Hier nun der Bericht über „Reis“ von Frau Soylu:
S.g. Hr. Kahr. Wie ich Ihnen schon einmal berichtete, hatten wir immer schon Tiere in unserem zu Hause. Katzen, Hunde,... Und immer waren es Straßentiere, die wir im Urlaub auffanden und nach Deutschland brachten. Nachdem fest stand, dass ich nach Bayern ziehen würde, habe ich mich wieder intensiver mit dem Gedanken beschäftigt einen Hund zu holen. Es sollte wieder eine arme Seele von der Straße bzw. aus dem Tierheim sein, und es sollte ein Hund aus meinem Geburtsort (ISTANBUL) sein. Ich selbst habe 5 Jahre in der Türkei gelebt, wir haben viele Katzen und Hunde gehabt. Und ich weiß leider auch, wie sehr die Tiere in der Türkei gehasst werden und wozu die Menschen dort fähig sind. Also ging ich bei Google rein und habe danach gesucht. Da erschien die Seite aus einem Tierheim in Istanbul. Direkt auf der ersten Seite sah ich dann die Bilder der verschiedenen Hunde. In der Mitte etwa war das Bild von „Reis“. Fragen Sie mich nicht warum, aber ich habe das Bild gesehen und wusste, das ist er. Vielleicht war es der traurige Blick, vielleicht aber diese großen Ohren, die ich so sehr an ihm liebe. Ich habe sofort per Mail Kontakt aufgenommen. Endlich antwortete eine Tierschützerin, und es folgte eine lange Zeit des hin- und her Mailens. Sie erzählte mir, dass „Reis“ mit seinen 6 Geschwistern als Welpe vor das Tierheim gelegt wurden. Er kennt nur das Tierheimleben. Das bedeutet in der Türkei kaum Futter, kaum Liebe, keine richtige Schlafmöglichkeit (entweder auf dem nackten Boden, auf Zeitungen, oder wenn man Glück hat auf nassen Holzpaletten), eisige Kälte im Winter und extreme Hitze im Sommer (da kaum schattige Unterstellplätze). „Reis“ war nun 5 Jahre alt, 5 Jahre lang Tierheimleben. Als „Reis“ ausreisefertig war, fehlte nur noch ein Flugpate. Doch das war genauso schwierig, vor allem einen zu finden, der nach München fliegt. Also sagte ich mir: Gut, wenn es keinen Flugpaten gibt, dann fliege ich halt nach Istanbul und hole meinen Liebling selbst ab. Wir (mein Freund mit dabei) flogen am 5.10. gegen Nachmittag nach Istanbul, abends in Istanbul angekommen, war es schon richtig kalt. Dann sind wir an einen benachbarten Ort vom Flughafen hin, haben uns dort ein Hotel gesucht. Nachts bin ich noch auf die Straßen und habe all die Straßenhunde- und Katzen gefüttert (mit dem Trockenfutter, das ich in meinem Gepäck dabei hatte). Am Morgen des 06.10. sind wir dann aufgestanden, an den Flughafen gefahren und dort erwartete uns schon Reis und noch einem Hund (dieser wurde dann von einer amerikanischen Familie am Flughafen in München abgeholt; hier fungierten wir lediglich als Flugpate). Und nun ist Reis bei uns und ich kann ihnen sagen: Er ist ein absoluter Traumhund. Ich war nie in einer Hundeschule mit ihm, aber er kann alles. Er läuft an der Leine, als hätte er nie was anderes gemacht. Er zieht überhaupt nicht. Die allermeiste Zeit laufen wir ohne Leine, denn er läuft immer bei Fuß. Und wenn er dann mal ein bisschen vorläuft, schaut er immer nach hinten, um sicher zu gehen, dass ich auch noch hinter ihm bin. Wenn andere Hunde da sind, beschnuppert er sie, aber hat noch nie einen angebellt. Er ist absolut stubenrein, kann problemlos ein paar Stunden alleine bleiben und ich habe ihn bisher vielleicht nur zweimal bellen hören. Er ist so leise, als wäre er gar nicht da. Er strahlt eine Wahnsinns Dankbarkeit aus, obwohl ich diejenige bin, die so dankbar ist, dass ich ihn haben darf. Ein Leben ohne Tiere ist für mich nicht vorstellbar, war es noch nie. Er liebt den Schnee. Wenn wir Schlitten fahren rennt er kilometerweit mit. Ich kann es nur nochmal sagen. Er ist ein Traum. 5 Jahre Tierheimleben in der Türkei, aber jetzt hat er ein schönes Leben verdient und das werde ich ihm schenken. Das ist die Geschichte von meinem großen „Reis“.
Dr. Mickey Soylu

Wir können nur DANKE sagen.
Peter Kahr
Obmann TirolerTierEngel e.V.
www.TirolerTierEngel.com

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