Paul Flora: Der Tiroler "Bildschriftsteller"

Steine mit gezeichneten Gesichtern aus Paul Floras Atelier | Foto: TLM
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INNSBRUCK. Über 14 Jahre waren sie Teil der "Zeit"-Titelseiten: Paul Floras politische Karikaturen. Das Tiroler Landesmuseum zeigt über zwei Stockwerke nicht nur eine Auswahl dieser Zeichnungen aus der Klocker-Stiftung, auch lässt es Einblick ins Atelier des bedeutenden Karikaturisten, der auf der Hungerburg lebte. Ein helles, mit viel Scharm gestaltetes Atelier wurde im Museum "nachgebaut", inkl. Kuriositäten aus der Privatsammlung des Künstlers: Rabenschädel, der Zahn der Weisheit oder Kaiserfächer sind nur einige Gegenstände, die zeigen, wieviel Humor und Kreativität in Flora steckte. Der deutsche Schriftsteller Erich Kästner nannte ihn "Bildschriftsteller", denn Flora besaß die Kunst mit wenigen Strichen ganze Geschichten zu erzählen.

Ausstellung bis 26.03.2017

Gut gestaltet lädt die Ausstellung zum Schmökern und Kennenlernen ein. Nachdrucke der 3.500 politischen Karikaturen – dessen Originale Flora großteils verbrannt haben soll – sind sogar zur Gänze im oberen Stockwerk zu besichtigen. Auch interessant, dass 1971 Flora einfach keine politischen Karikaturen mehr machen wollte. Kuratorin Helena Pereña skizziert seine Entscheidung folgendermaßen: "Flora wollte nicht mehr politische Karikaturen machen, weil er sagte, dass nach Charles de Gaulle und Franz Josef Strauß die politische Welt einfach keine richitgen Charaktere mehr hergibt."

Wer Paul Flora und seine Karikaturen für "Die Zeit" näher kennenlernen will, kann dies bis 26. März im Innsbrucker Ferdinandeum tun. Auch bietet das Museum in diesem Zeitraum unterschiedliches Rahmenprogramm – Vorträge von Karikaturisten, Lesungen mit Autoren, Podiumsdiskussionen – welches sie auf der Webseite des Ferdinandeums nachschlagen können.

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