Fußgänger und Wanderer fühlen sich veräppelt

Diese "Schilder"-Lösung ist suboptimal: Die Autofahrer rasen auf der Igler Straße.
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  • Diese "Schilder"-Lösung ist suboptimal: Die Autofahrer rasen auf der Igler Straße.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

PRADL/IGLS (acz). Besonders lange und besonders oft haben Menschen in Igls um eine Bushaltestelle an der Bundesstraße beim Bretterkeller gebettelt. Über zehn Jahre versucht man, die Stadtregierung zu überzeugen: Das Gebiet um den Tummelplatz hat Potential und könnte viel besser genutzt werden. Nur eine gute Öffi-Anbindung fehlt. Seit der Neugestaltung der Autobahnauffahrt Innsbruck Mitte – inklusive Kreisverkehr – versucht man für die Fußgänger eine bessere Lösung auszuhandeln. Bisher ohne Erfolg. Dabei gäbe es schon eine Anbindung – den J-Bus – der fährt einem aber ohne anzuhalten vor der Nase weg. Spaziergänger fühlen sich von der Stadt veräppelt.

Bus fährt vor der Nase weg

Wer das Waldgebiet oberhalb des Schlosses Ambras besucht, hat nur eine Möglichkeit, mit dem Innsbrucker öffentlichen Verkehr zu fahren: die 6er-Straßenbahn. Diese ist aber nur einmal in der Stunde unterwegs und fährt Richtung Stadt nur bis zum Bergisel, da muss man wieder umsteigen. Der J-Bus hingegen könnte eine zweite, bessere und attraktivere Möglichkeit bieten: Zu den Hauptzeiten fährt der J-Bus zwischen Nordkette und Patscherkofelbahn alle zehn Minuten und durchquert dabei die Stadt. Für die BürgerInnen ist es unverständlich, warum er nicht einen Zwischenstopp beim Bretterkeller machen könnte. "Platz würde es neben der Bundesstraße genügend geben – an schönen Tagen parken hier viele Spaziergänger, aber das ist alles andere als umweltfreundlich", meint eine Dame, die ihren Namen nicht nennen möchte. Andere fahren nicht mit dem Auto, sondern gehen einfach zu Fuß, wenn sie zur Olympiaworld kommen wollen. Das Problem wurde mit zwei "Vorsicht Fußgänger"-Tafeln gelöst, viele gehen aber nicht nur die Bundesstraße entlang, sondern überqueren auch den Kreisverkehr der Autobahnauffahrt "Innsbruck Mitte". "Beim Neubau des Kreisverkehres haben sie die Fußgänger vergessen", sagt die Dame etwas irritiert. Ein gefährliches Unterfangen, für Autofahrer als auch Fußgänger, aber der einzige Weg, um ostwärts zu kommen.

Stellungnahme: Pitscheider

Die verantwortliche Stadträtin Sonja Pitscheider hat eine Erklärung für das Problem Haltestelle Bretterkeller: "Uns fehlt das Budget. Wir tun in Sachen Haltestellen und öffentlicher Verkehr wirklich viel. Wir bauen die bestehenden Haltestellen barrierefrei aus und bis 2018 liegt ein anderer Fokus auch auf der neuen Straßenbahn. Im gefragten Gebiet wäre die Einrichtung einer Haltestelle nur dann möglich, wenn auch eine Verkehrsinsel gebaut wird. Das sind Kosten, die im Budget nicht vorgesehen sind. Ich verstehe zwar die BürgerInnen, aber dieses Projekt steht nicht vorne auf der Prioritätsliste. Wir haben es jedenfalls am Radar."

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