Improtheater: Pure Spielfreude
Mit „Revenge of the Adventures“ bot das junge Innpro-Ensemble letzten Samstag im Freien Theater einen wahrlich wilden Ritt durch die verschiedensten Filmgenres. – eine Thetarkritik von Christine FREI
INNSBRUCK. Mit dem Improtheater ist es ganz ähnlich wie im Jazz: man muss nicht nur ordentlich was können, sondern vermutlich auch den Thrill lieben, sich im Zusammenspiel mit den anderen bis ans Limit zu exponieren.
"Improtheater darf alles"
Natürlich ist die Fallhöhe enorm. Denn Improtheater darf so ziemlich alles sein, nur eines nicht: lauwarm und fad. Und wehe, die Ideen gehen aus, die Energie sackt ab. Das Setup ist also einigermaßen riskant: das Publikum bestimmt die Kategorien (diesen Samstag standen etwa die verschiedensten Filmgenres auf dem Programm), gibt Themen vor und peitscht dann die Gladiator/innen der Bühne mit der entsprechenden Akklamation 5-4-3-2-1-Los ein.
Unerschrocken: Das Innpro-Ensemble
Doch die Unerschrockenheit, mit der sich das Innpro-Ensemble, das sich aus großteils angehenden Schauspieler/innen rekrutiert, auf die Vorgaben und Szenen stürzte, war atemberaubend. Ob Verzweiflung im Hühnerstall, Horror in der Volksschule oder Eröffnung eines Tempelladens im alten Rom: für alles gab es eine mehr oder minder schlüssige szenische Auflösung. Michèle Jost, Alexandra Kronberger, Susanne von Fioreschy-Weinfeld und Christopher Zierl boten gemeinsam mit dem musikalisch unglaublich vielseitigen Daniel Clemente am Piano nicht nur eine rasant-verrückte Genre-Satire-Show, sie demonstrierten auch eindrücklich, wie sehr sie die Schauspielerei lieben.
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