Wieder neuer Rekord: April global um mehr als 1 Grad zu warm

In den Hochtälern ist der Talboden noch von Altschnee bedeckt. An den sonnseitigen Hängen kriecht das grün allmählich nach oben. | Foto: Bernhard Westrup/Regionaut
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TIROL. Die Temperaturen erreichen weltweit weiterhin Rekordwerte. Laut den Messungen der US-Klimabehörde NOAA fiel der April um genau 1,10 Grad zu warm aus. Neben dem Menschen ist vor allem das Klimaphänomen El-Niño dafür verantwortlich.

April 2016 liegt weltweit über dem langjährigen Mittel

Der April 2016 liegt mit 1,10 Grad weit über dem bisherigen, langjährigen Mittel. Er liegt somit weit über dem bisherigen Rekordhalter von 2010. Damals lag der April mit 0,83 Grad über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts. "Der heurige April war zugleich der fünfte Monat in Folge mit einer globalen Temperaturabweichung von mehr als ein Grad. In der Klimatologie sind das Welten.“, so Ubimet-Wetterexperte Konstantin Brandes.

Besonders bemerkenswert waren die Temperaturen im hohen Norden, beispielsweise Alaska, Grönland und großen Teilen Sibiriens. Hier lagen die Abweichungen teilweise bei mehr als vier und sogar sechs Grad über dem langjährigen Mittel. Ausnahmen gab es nur wenige.

Temperaturanstieg Spätfolge von El-Niño

„Die Hauptursache für den stetigen Anstieg der globalen Temperatur ist nach wie vor im Klimaphänomen El-Niño zu finden“, so Brandes. „Zwar hat sich dieses in den vergangenen Monaten spürbar abgeschwächt, der tropische Pazifik reagiert aber träge auf diese Veränderung und setzt als Spätfolge von El-Niño noch immer große Mengen Wärme frei.“ Auch der Mensch trägt zum Ausstoß von CO2 in die Atmosphäre bei. Auch dieser CO2-Ausstoß ist mitverantwortlich für die stetig steigenden globalen Temperaturmittel.

Das Meereis in der Arktis ist auf einem Rekordminimum

Im April begann auch die sommerliche Schmelzperiode in der Arktis. „Derzeit sind rund zwölf Millionen Quadratkilometer auf der Nordhalbkugel mit Meereis bedeckt, im 30-jährigen Mittel (1981-2010) beträgt die Fläche jedoch 13,5 Millionen Quadratkilometer“, sagt Brandes. Das bedeutet aber, dass Mitte Mai schon der absolut tiefste Wert erreicht wurde. Normalerweise wird diese geringe Ausdehnung erst Mitte Juni gemessen.
Diese geringe Eisfläche führt aber wieder zu einem Anstieg der globalen Temperaturen und einer schnelleren Abschmelzung von Schnee- und Eisflächen.
Eis und Schnee können fast 90 Prozent der einfallenden Sonnenstrahlung reflektieren. Wasser hingegen speichert mehr als 80 Prozent der Strahlung und erwärmt daher die untersten Luftschichten. Dadurch steigen wiederum die Temperaturen.

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