Innsbrucks Stadtrad: Weit vom Idealzustand

Schwachstelle Terminals: Ohne Internetverbindung ist das Ausleihen unmöglich.
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  • Schwachstelle Terminals: Ohne Internetverbindung ist das Ausleihen unmöglich.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Obwohl das Innsbrucker Fahrradleihsystem schon im April 2014 installiert wurde, bestehen einzelne Probleme auch seither. Zum großen Ärger all jener, die es gerne benutzen würden und dafür auch den jährlichen Betrag (25 Euro ohne IVB-Jahreskarte, 15 Euro mit IVB-Jahreskarte) bezahlen, mit welchem sie die erste halbe Stunde "gratis" fahren können. Das Ausleihsystem, besonders am Terminal funktioniert oft nicht – das wäre für all jene eine Option, die kein Smartphone besitzen und somit die App nicht nutzen können. Wie Thomas Hillebrand, verantwortlich für die Stadträder bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB), einräumt: "Tatsächlich gibt es immer wieder Verbindungsprobleme mit den Terminals, deswegen empfehlen wir den Kunden, dass sie die App benutzen." Auch mit der App gibt es aber öfters Probleme.

Radleihsystem für Tirol

Innsbruck ist in Sachen Fahrradleihsystem Vorreiter in Tirol. Stadt und Land haben ein gemeinsames Vorhaben: Das Radleihsystem im ganzen Bundesland auszubauen, um besonders für PendlerInnen die Wege mobiler zu gestalten. Dabei fungiert Innsbruck bis zur Auswertung im Jahr 2017 als "Versuchskaninchen" – hier wird getestet, wie der Service bei den Leuten ankommt. "Es gibt schon Anfragen aus Völs und Rum – das Ziel ist es, das Netzwerk weiter auszubauen", klärt die grüne Verkehrsstadträtin Sonja Pitscheider über die Zukunft der Leihräder auf. In Innsbruck gibt es momentan 300 Stadträder und 33 Stationen. Die letzte neue Station wird diese Woche beim Waltherpark bei der verkleinerten Müllinsel eingerichtet.

Nur im Talgebiet

Einzelne Stadtteile haben aber immer noch keine Station, in anderen musste sie aufgelassen werden. Bei der SOHO in der Rossau musste sie weichen, denn es gab weniger als 50 Ausleihen im Monat. Aber auch das O-Dorf profitiert nicht vom Stadtrad. Hillebrand erklärt: "Bis zur Erschließung des O-Dorfs müssen wir auf die Fertigstellung der Baustellen für die Straßen- und Regionalbahn warten." Der Ausbau weiterer Standorte ist derzeit kein Thema und auch höhergelegene Stadtgebiete müssen ohne das Stadtrad auskommen. Denn, wie Hillebrand sagt: "Wir wollen sukzessive die äußeren Stadtteile ausbauen, aber nur im Talboden. In höheren Lagen würde es ein E-Bike-System brauchen. Die technischen Entwicklungen müssen wir abwarten."
Finanziert wird das Projekt teils von der öffentlichen Hand, aber auch durch Werbeeinnahmen und den Verleih fließen Gelder ein. Über genaue Zahlen gibt es jedoch keine Auskunft.

Daten und Fakten

Das IVB Stadtrad gibt es seit April 2014. Im Jahr 2015 gab es 22.000 Entlehnungen, für das Jahr 2016 rechnet man mit 35.000. Die Räder werden von der deutschen Leihradfirma "nextbike" bereitgestellt. Innsbruck hat 800 Abonnenten.

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