"Laubenschläfer" ade

Laubenschläfer nennt man jene, die in der Altstadt unter den "Lauben" – den Bögen – schlafen.
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  • Laubenschläfer nennt man jene, die in der Altstadt unter den "Lauben" – den Bögen – schlafen.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. "Die Altstadt ist mittlerweile alles andere als eine Wohlfühloase", resümiert Paul-Peter Bloder, Obmann der Interessensgemeinschaft Altstadt Innsbruck (IAI), die nächtliche Situation rund um das Goldene Dachl. Gemeint sind damit jene Personen, die sich nachts unter den Lauben – den Altstadtbögen – oder in den Geschäftseingängen niederlegen. "Das schadet dem Bild der Stadt und unserer Reputation", ist er sich sicher. Oft sind es Menschen aus Osteuropa, Bettler oder Arbeitssuchende, die hier die Nächte überbrücken. Der Leiter des Caritas-Sozialdienstes, Jürgen Gschnell, kennt die Problematik und betont: "Tatsächlich gibt es mehr Leute auf der Straße wie noch vor zwanzig Jahren und ich bemerke auch, dass die Stimmung zu diesem Thema in der Stadt kocht. Aber auf der Straße schläft man nicht freiwillig."

Ganzjahres-Notschlafstelle

Eine Notschlafstelle, die das ganze Jahr über geöffnet wäre, könnte übergangsweise eine Lösung bringen. Derzeit gibt es nur von Mitte November bis Mitte April eine für jedermann offene Notschlafstelle. "Im Winter schlafen weniger Menschen unter den Lauben", weiß auch Gschnell. Indes will die Stadtregierung den Erwartungen der Innenstadtkaufleute gerecht werden und den "Vorzeigestadtteil" säubern – im übertragenen und wortwörtlichen Sinne. Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer dazu: "Als Sofortmaßnahme haben wir die Reinigungsintervalle in der Altstadt erhöht. Damit konnte zumindest die Geruchsbelästigung eingedämmt werden."

Ortspolizeiliche Verordnung

Geplant ist eine ortspolizeiliche Verordnung, die von der MÜG umgesetzt werden soll. Derzeit ist dies in Ausarbeitung und wird voraussichtlich im Oktober-Gemeinderat beschlossen. Oppitz-Plörer betont: "Damit jahresdurchgängig ausreichend Schlafmöglichkeiten zur Verfügung stehen, bereite ich gemeinsam mit Sozialstadtrat Ernst Pechlaner bereits die Eröffnung einer weiteren Notschlafstelle vor. Denn in Innsbruck soll und muss niemand auf der Straße schlafen."

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