REPORTAGE: Mit dem Hund in luftigen Höhen

46Bilder

WATTENS. Es ist sieben Uhr morgens. Die Sonne erweckt langsam die Berglandschaft rund um den Truppenübungsplatz der Wattener Lizum. Plötzlich stürmt ein Hund aus einem Gebäude heraus und kommt – freudig mit dem Schwanz wedelnd – auf mich zu. Es ist Linda, der Labrador von Hundeführerin Ulli Stanger von der Bergwacht. "Hallo, guten Morgen!", sagt sie, als sie kurz darauf ebenfalls aus dem Gebäude herauskommt. Vor uns liegt ein aufregender und sehr spannender Tag inklusive Hubschrauberflug am Seil mit der Hundestaffel der Tiroler Bergwacht, die ich bei ihrer Alpin-Übungswoche in der Wattener Lizum begleiten durfte.

Unterstützung auf vier Pfoten

Insgesamt gibt es rund 16 Hunde bei der Diensthundestaffel der Tiroler Bergwacht. Neun davon sind bei der alljährlichen Alpinwoche in der Wattener Lizum dabei – neben ihnen sind auch drei Hundeführer des Deutschen Roten Kreuzes und auch ein Hundeführer von Redog Schweiz dabei. Dabei sollen die Hunde für ihre speziellen Aufgaben, die sie im Einsatz für die Bergwacht erfüllen müssen, geschult. Ausbildungsleiter Peter Kozjak ist mit seiner Hündin Frieda bei der Übungswoche dabei: "Die Bergwacht unterstützt die Behörde im Katastrophenfall. Die Aufgabe der Diensthunde ist es beispielsweise nach Erdbeben, Flugzeugabstürzen oder Explosionen vermisste Personen zu orten." Werden Personen in unübersichtlichem Gelände vermisst, so it das eine Aufgabe für den Flächensuchhund. Und dafür braucht es natürlich jede Menge Übung. Um in die entlegenen Gebiete zu kommen, ist ein Hubschrauberflug in den meisten Fällen unabdingbar.

Hunde in luftigen Höhen

So etwas muss natürlich geübt werden – dafür kommt das Heli Tirol Team mit ihrem Hubschrauber in die Lizum. Langsam hört und sieht man den Hubschrauber zwischen den Bergen – sobald ihn die Hunde wahrnehmen, werden sie aufgeregt und wedeln freudig mit dem Schwanz. Für die meisten von ihnen ist es lange nicht das erste Mal, dass sie mit dem Hubschrauber fliegen. Guido Leitner, Referent für Öffentlichkeitsarbeit der Tiroler Bergwacht, erklärt mir: "Mein Hund Willi liebt das Fliegen! Er kann gar nicht genug davon bekommen." Für Dalia, der fünf Monate alten Hündin von Jeremias Ianki (Redog Schweiz) wird es der erste Flug sein: "Ich bin wirklich gespannt, wie sie reagieren wird!"
Und dann geht es auch schon los! Zuerst wird lediglich das Ein- und Aussteigen mit dem Hund geübt. Die Hunde sollen sich so an den Vorgang und auch an den Wind sowie die Geräusche, die von den Rotorblättern des Hubschraubers ausgehen, gewöhnen. Nach einigen Durchgängen, die alle Hunde problemlos absolviert haben, geht es hoch hinaus. Eingeteilt in kleinen Gruppen fliegen die Hundeführer mit ihren Hunden zu vier Stationen auf dem umliegenden Bergen – dort wird das feste aber auch das schwebende Ein- und Aussteigen geübt.

An der langen "Leine"

Der Übungsleiter Stephan Pixner erklärt: "Die Übung mit dem Hubschrauber ist für uns Hundeführer und auch für die Hunde das absolute Highlight der Übungswoche in der Wattener Lizum!" Und das Highlight des Highlights folgt auch schon: Fliegen am Tau zusammen mit dem Hund. Die junge Hündin Dalia hat sich bis jetzt sehr gut geschlagen und ist  – obwohl es das erste Mal für sie ist – eine der ruhigsten Hunde in der Gruppe.
Den vierbeinigen aber auch den zweibeinigen Bergrettern wird ein Bauchgurt umgeschnallt und das Seil wird am Hubschrauber befestigt. Nachdem der Hundeführer mit seinem Hund am Tau befestigt wird, geht der Flug los! Zunächst spürt man nicht viel, doch wenn der Heli losfliegt, wird man plötzlich sehr schwungvoll nachgezogen – es fühlt sich ein bisschen an wie in einer Achterbahn. Die Hunde scheinen diese Achterbahnfahrt durchwegs zu genießen! Wieder auf dem Boden angekommen, kann man den Hundeführern und auch den Hunden den Stolz und die Freude über die erfolgreich absolvierte Übung deutlich ansehen. Und auch die kleine Dalia war wieder sehr brav – mit Bravour hat sie ihren ersten Hubschrauberflug gemeistert und somit die Feuertaufe für ihre erfolgreiche Zukunft als Diensthund absolviert.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
Christina Holaus (re.), Geigenbauerin aus der Wildschönau, zu Gast bei Redakteur Thomas Geineder im TirolerStimmen-Podcast. | Foto: BB Tirol
2

TirolerStimmen-Podcast
Wie baut man eigentlich eine Geige?

In der 89. Folge ist Christina Holaus, Geigenbauerin aus der Wildschönau, zu Gast und beantwortet die brennendsten Fragen rund um das Thema Geigenbau. Aus welchem Holz werden Geigen gebaut, wie wird man Geigenbauerin und auf was kommt es bei einer Geige an? All das erfährst Du im musikalischen Gespräch. TIROL. "Back to the roots" heißt es für die Geigenbaumeisterin Christina Holaus, wenn sie ihren Schüler*innen in der Geigenbauschule Mittenwald das Geigenbauen beibringt: "Es ist bei mir selber...


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.