Stadtteile auf der Überholspur

Karl Ischia | Foto: Foto: Patrick Saringer

STADTBLATT: Herr Ischia, im turbulenten Jahr 2016 wurden in Innsbruck einige Initiativen umgesetzt. Was genau hat sich getan?

Karl Ischia: Wir haben versucht, die individuelle Bedeutung einzelner Stadtteile Innsbrucks hervorzuheben und in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Das Unternehmerfest, das unsere Bezirksstelle jährlich organisiert, fand 2016 beispielsweise in Wilten statt. Denn gerade rund um das Wiltener Platzl gründen derzeit zahlreiche Jungunternehmer. Das belebt und verändert nicht nur die heimische Wirtschaft, sondern auch das Stadtbild nachhaltig. Das Projekt Boznerplatz neu ist ein weiteres gutes Beispiel für die Aufwertung eines Stadtteils ohne aufwendige Bauvorhaben. Verschiedene Veranstaltungen und Aktionen in Zusammenarbeit mit dem Innenstadtverein wie „Bella Italia“ haben dem Platz neues Leben eingehaucht. Außerdem gewinnt der Bustourismus für Innsbruck zunehmend an Bedeutung. Mehr als 880.000 Besucher hat der heimische Bustourismus im vergangenen Jahr in die Stadt gebracht und damit einen enormen Wertschöpfungseffekt erzielt. Die Bevölkerung muss für dieses Thema weiterhin sensibilisiert werden. Eine Anfang 2016 herausgebrachte Studie der WK untermauert die Wichtigkeit dieses Tourismuszweiges und die Bezirksstelle setzte sich im vergangenen Jahr für den Erhalt der Bushaltestelle in der Heiliggeiststraße und eine neue Busgarage am Fennerareal ein.

Welche sind die Herausforderungen für 2017?

In Bezug auf die Parkraumbewirtschaftung haben wir vor allem bei den Pendlern noch Aufholbedarf. Ich wünsche mir daher Pendlerparkkarten, damit unbenützter Parkraum effizienter genützt werden kann. Zudem wollen wir mit weiteren Projekten in den Stadtteilen auch dieses Jahr wieder wirtschaftliche Initiativen entwickeln. Ein besonderes Augenmerk liegt vor allem auf dem Stadtteil Anpruggen. Dort befindet sich gerade ein durch die Bezirksstelle aktiv unterstützter Bürgerbeteiligungsprozess in der Umsetzungsphase und wir wollen 2017 die positive wirtschaftliche Entwicklung vorantreiben, die auch mit einer Verbesserung der Lebensqualität einhergeht. Hier gibt es die Idee mit dem „Anpruggen-Weg“ einen touristischen Pfad abseits der Hauptroute zu machen, um Touristen andere Eindrücke zu vermitteln.

Werden auch andere Stadtteile zukünftig von der Initiative der Bezirksstelle profitieren?

In der wirtschaftlich starken Rossau sollen 2017 weitere Impulse gesetzt werden. Weil dort das Gewerbegebiet massiv gewachsen ist, muss die Infrastruktur nun an die Erfordernisse angeglichen werden. Pradl soll ebenfalls für seine Einwohner attraktiv bleiben. In diesem „Dorf in der Stadt“ existieren innovative Unternehmen und Traditionsbetriebe Seite an Seite, eine gesunde Mischung, die immer weiter ausgebaut werden soll. Wir haben die Unternehmer bei der Neukonstituierung der IG Pradl unterstützt. Auch der Saggen wurde durch einen sehr netten Weihnachtscharitymarkt am Claudiaplatz und einen Bauern-und Kreativmarkt im Schillerpark, der im Frühjahr als Ostermarkt fortgeführt werden soll, belebt. Der Verein Saggen-Innovativ ist da sehr aktiv. Mit dem Altstadtverein haben wir angedacht, das Gastgartenkonzept 2020 zu entwickeln. Weitere Ideen werden gerade mit dem neuen Obmann Peter Paul Bloder erarbeitet. Bei all diesen Projekten arbeiten wir intensiv mit dem Innsbruck Marketing zusammen. Wenn wir weiterhin diesen effizienten Weg gehen, entsteht aus der Verschiedenheit der einzelnen Stadtteile ein wirtschaftlich noch attraktiveres Stadtbild mit einer breiten Handelslandschaft, einer tollen Gastronomie und hohem Lebensstandard für alle Unternehmer und Bürger.

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