Stoßzeiten belasten den Öffi-Verkehr

INNSBRUCK (sara). 17:00 Uhr. Der Arbeitstag ist vorbei. Geschafft!
Jetzt nur noch auf den Bus warten. Der Bus kommt in 2 Minuten.
Die mit einer nahtlosen Schlange bedeckte Straße lässt aber keine planmäßige Ankunft vermuten. Genervt sitzen Autofahrer in ihren stehenden oder langsam rollenden Wägen. Genervt stehen Pendler an der Haltestelle und warten auf das Öffi, das sie nach Hause bringen soll. Am Ende der Straße erblickt man dann endlich den herbeigesehnten Bus. Um 17:15 Uhr. Aber es stehen nicht nur die Autos im Rushhour-Stau, sondern auch die Öffis. Um 17:40 Uhr fährt der Bus an die Haltestelle. Er ist 38 Minuten zu spät.

7 Stunden Rushhour am Tag

Was hier wie ein Extremfall klingt, ist leider zu oft Realität. Bei 21.000 Fahrgästen morgens und 30.000 Fahrgästen abends auch kein Wunder. Zu den Rushhours, den Stoßzeiten in Innsbruck, kommt man nur mit Stop-and-go auf der Straße voran. "Diese sind am Morgen zwischen 06:30 und 08:30 Uhr und am Abend zwischen 16:00 und 18:30 Uhr. Hinzu kommt die Stoßzeit zu Mittag aufgrund des Schülerverkehrs, diese ist von 11:30 bis 14:00 Uhr", sagt Pitscheider. Zählt man die verkehrsgeballten Stunden zusammen, ergibt das eine tägliche Verkehrsproblem-Dauer von sieben Stunden. Bedingt ist die Verspätung der Öffis zu den Stoßzeiten durch zwei wesentliche Gründe.

Begrenzter Straßenraum

Vizebgm. Sonja Pitscheider sieht das Problem zuerst einmal am begrenzten Straßenraum an sich:
"Da der städtische Straßenraum begrenzt ist, ist es beim derzeitigen Verkehr ein Wunschtraum von Autofahrenden, ohne Stop-and-go voranzukommen." Eine Stadt bietet wenig Straßenraum, da wirkt sich viel Verkehr in Kombination mit roten Ampeln sofort negativ auf den Fahrfluss aus. "Hinzu kommt, dass in den Rushhours Kreuzungen durch Autos blockiert werden und dadurch auch Öffis nicht vorankommen können. Dieses Blockieren der Kreuzungen bedingt naturgemäß Verspätungen des öffentlichen Verkehrs", erklärt Pitscheider.

Mangel an Trassen

Ein gravierender Grund für Verzögerungen von Öffis ist auch der Mangel an eigenen Trassen, also an eigens für die Öffis vorgesehenen Verkehrswegen. "Dieser Mangel wirkt sich bei normalem Verkehrsaufkommen in der Stoßzeit schon durch Verspätungen aus. An Feiertagen, bei Autobahnunfällen oder bei Schlechtwetter im Sommer, wenn alle Touris in die Stadt drängen, verspäten sich Linien ohne eigene Trasse dann über eine halbe Stunde oder länger. Vor allem die Linien M, S und T sind betroffen. Dies resultiert aus der hohen Belastung am Südring, wo keine eigene Trasse möglich ist", erläutert Pitscheider die Verkehrslage.

Lösungen im Gange

Die Stadt arbeitet an Lösungen für die Stoßzeiten-Problematik. Welche dies sind, erfahren Sie in unserer nächsten Ausgabe.

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