Tiroler Hospizkonzept wird ausgebaut

Von links LF Tilg, LH Platter, Hospiz-Gemeinschaft-Vorsitzende Zanon, LHStvin Felipe, TGKK-Obmann Salzburger. | Foto: Land Tirol / Ibele
  • Von links LF Tilg, LH Platter, Hospiz-Gemeinschaft-Vorsitzende Zanon, LHStvin Felipe, TGKK-Obmann Salzburger.
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TIROL. Die flächendeckende Tiroler Hospiz- und Palliativversorgung in Tirol steht auf acht Säulen. Die Unterstützung von Betroffenen wird dabei immer weiter ausgebaut. Dabei wird Rücksicht auf die unterschiedlichen Krankheitsbilder, das Alter und die Lebensumgebung der PatientInnen gelegt. Bis 2018 soll das Konzept zur Gänze und flächendeckend umgesetzt sein.

Bestmögliche, flächendeckende Versorgung schwerstkranker Menschen

Das Bundesland Tirol setzt sich dafür ein, dass alle schwerkranken Menschen zu Hause, im Heim, im Krankenhaus oder in einer Hospizeinrichtung bestmöglich betreut werden. Es soll ihnen ein würde- und respektvoller Lebensabend ermöglicht werden, so Landeshauptmann Günther Platter. Wichtig dabei ist, dass die Betreuung schwerstkranker Menschen flächendeckend möglich ist. Genau dies sieht das Tiroler Hospizkonzept vor. Wichtiger Partner bei der Verwirklichung des Tiroler Hospizkonzeptes ist die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft (THG).

Das Tiroler Hospizkonzept

Das Tiroler Hospizkonzept bildet die Grundlage für die optimale und professionelle Hospiz- und Palliativversorgung in Tirol, so Bernhard Tilg. Finanziert wird das Konzept vom Land Tirol, den Tiroler Gemeinden und den Sozialversicherungsträgern. Die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft übernimmt eine wichtige Aufgabe in der flächendeckenden Palliativversorgung. „16 ehrenamtliche Hospizteams sind 2015 in allen Regionen Tirols für 1.588 Personen tätig geworden. Gleichzeitig sind 70 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz. Unser mobiles Hospiz- und Palliativteam betreute 220 Menschen zu Hause oder im Heim. In unserer Hospizstation in Innsbruck wurden vergangenes Jahr insgesamt 233 Menschen bis zu ihrem Lebensende begleitet.“, so Elisabeth Zanon, ehrenamtliche Vorsitzende der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft (THG).

Die acht Säulen des Hospizkonzeptes Tirol

  • Kinder- und Jugendhospiz: Auch schwerstkranke Kinder und Jugendliche müssen in ihrer letzten Lebensphase bestmöglich versorgt werden. Diese haben häufig spezielle Bedürfnisse. Um diesen Bedürfnissen und der bestmöglichen Pflege gerecht zu werden, wurde das neue Kinder- und Jugendhospizangebot des Landes beschlossen. Bereits im ersten Quartal 2017 werden die ersten Maßnahmen umgesetzt.
  • Hospizkultur im Pflegeheim: Das dreijährige Projekt Hospizkultur im Pflegeheim bekommt durch die Landesregierung finanzielle Unterstützung. Mit diesem Projekt soll die Qualitätsentwicklung und -sicherung für die Hospiz- und Palliativarbeit in den Tiroler Heimen vorangetrieben werden.
  • Hospizhaus Tirol: In Hall wurde letzte Woche der Grundstein für das Hospizhaus Tirol gelegt. Im Jahr 2018 soll es seinen Betrieb aufnehmen. Die Tiroler Landesregierung stellt 8,3 Millionen Euro der Gesamtkosten von 12,9 Millionen Euro bereit.
  • Stärkung des Ehrenamtes: Im Jahr 2015 haben 226 Ehrenamtliche rund 34.260 Stunden Schwerstkranke unterstützt. Ohne sie wäre eine flächendeckende Hospiz- und Palliativversorgung in Tirol nicht möglich.
  • Aufbau von Palliativkonsiliardiensten an den Tiroler Spitälern: Palliativkonsiliardienste kommen direkt an das Krankenhausbett schwerstkranker PatientInnen. Bereits 2016 wurden diese Dienste in den Landeskrankenhäusern Innsbruck und Hall eingerichtet. In den beiden Bezirksspitälern Reutte und Lienz arbeiten sie bereits im Verbund mit jeweils einem Mobilen Palliativteam. Weitere Palliativkonsiliardienste und Mobile Palliativteams sind ab 2017 geplant.
  • Ambulante Palliativ- und Hospizversorgung: Diese sichert mit Hilfe von Mobilen Palliativteams oder über das Versorgungsmodell die Betreuung daheim. Dadurch wird das würdevolle Sterben zuhause ermöglicht. "Gemeinsam mit unseren Vertragsärzten vor Ort stellen wir bis 2018 eine flächendeckende Versorgung sicher“, so TGKK Obmann Werner Salzburger. Bis 2018 soll die mobile Betreuung landesweit und flächendeckend möglich sein.
  • Palliativbetten an den Tiroler Spitälern: In den Tiroler Krankenhäusern sollen 40 neue, speziell für die Palliativversorgung ausgestattete Betten samt gesondert ausgebildetem Personal zur Verfügung gestellt werden.
  • Palliativkoordination am Landesinstitut für integrierte Versorgung: Das Landesinstitut für integrierte Versorgung stellt einen Palliativkoordinator zur Verfügung. Dieser wird den Ausbau des Tiroler Hospizkonzepts begleiten.

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