Naturgefahren in Tirol: Mehr als 66 Millionen Euro für Schutzmaßnahmen
Aufgrund des hohen Anteils von alpinem Gelände ist das Naturgefahrenmanagement sehr wichtig. Die Investitionen dafür betragen heuer rund 66,4 Millionen Euro. Investiert wird in den Schutz von Wildbächen, Hochwasserschutz, Erhalt des Schutzwaldes, Lawinenschutz, Erosions- und Steinschlagschutz.
Naturgefahrenmanagement in Tirol
Tirol hat einen hohen Anteil an alpinem Gelände. Daher ist hier das Naturgefahrenmanagement besonders wichtig. Wichtig ist der Schutz von Mensch, Eigentum und Infrastruktur. In Tirol gibt es eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten Schutzprojekte werden gemeinsam von Land, Bund und Gemeinden finanziert und im Zusammenspiel von Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV), Wasserbau, Landesgeologie und Landesforstdirektion verwirklicht. „Unser gemeinsames Ziel ist es, Tirol so sicher wie möglich zu machen und vor allem Menschenleben zu schützen.“, so LHStv Josef Geisler.
Investitionen für Naturgefahrenmanagement
Die öffentliche Hand investiert jährlich Millionenbeträge in den Schutz vor Naturgefahren. Heuer beträgt das Investitionsvolumen 66,4 Millionen Euro. Das Geld kommt vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, dem Land Tirol und zu einem kleinen Teil auch von den betroffenen Gemeinden.
Aufstellung der einzelnen Kosten
- Schutz vor Wildbächen und Hochwasserschutz: 37,6 Millionen Euro
- Erhaltung des Schutzwaldes: 18 Millionen Euro
- Lawinenschutz: 7,1 Millionen Euro
- Erosions- und Steinschlagschutz: 3,7 Millionen Euro
Rückschau auf vergangene Naturereignisse
Das in das Naturgefahrenmanagement investierte Geld ist gut angelegt. Dies zeigt sich bei vergangenen Naturereignissen. Das Hochwasser von 2005 im Ober- und Unterland sowie im Außerfern, das Hochwasser 2013 in Kössen und die Unwetter des vergangenen Jahres haben einen Sachschaden in der Höhe von 273 Millionen Euro verursacht.
Schwerpunkt Hochwasserschutz
Im Jahresprogramm Naturgefahrenmanagement steht auch 2016 der Hochwasserschutz im Zentrum. WLV und Schutzwasserwirtschaft des Landes Tirol arbeiten gemeinsam an einer Studie. Hier werden die Möglichkeiten zum Hochwasserrückhalt im Gebirge und dem Einfluss auf die Hochwassersituation im Inn untersucht. Die Ergebnisse sollen bis zum Jahreswechsel 2016/2017 vorliegen.
Der Schwerpunkt der Schutzwasserwirtschaft liegt aber auf einer umfangreichen Generalplanung für den Hochwasserschutz im Unterinntal. Dazu zählen neue Schutzmaßnahmen, der Erhalt und die Reaktivierung natürlicher Abfluss- und Retentionsärume. Ein Projekt ist die Wiederherstellung des Hochwasserschutzes an der Melach in Sellrain.
Auch in die Bereiche der Wildbachverbauung und des Lawinenschutzes wird investiert. „Unser Ziel ist es, das erreichte Sicherheitsniveau durch intensive Überwachung und die Optimierung bestehender Schutzbauten auf lange Sicht zu erhalten.“ Dabei gehe es vermehrt darum, die Schutzbauwerke an technische und ökologische Erfordernisse anzugleichen, so DI Siegfried Sauermoser, Leiter der Sektion Tirol der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV).
Verjüngung des Schutzwaldes
Die Landesforstdirektion kümmert sich um den Altholzabbau und die Verjüngung des Schutzwaldes. „Gemeinsam mit der WLV ist darüber hinaus die Aufforstung und Pflege von Schutzwäldern in Einzugsgebieten und Objektschutzwäldern geplant“, betont Landesforstdirektor DI Josef Fuchs. „Besonderes Augenmerk liegt 2016 und in den nächsten Jahren außerdem darauf, die Wälder an den Klimawandel anzupassen.“
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