Hallo Innsbruck: Zeughaus - Tirol von Anfang an

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Ein Beitrag vom Gästemagazin Hallo Innsbruck

Museum für die ganze Familie!

Als Haus der Tiroler Kulturgeschichte präsentiert sich das Museum im Zeughaus. Das Wort „Zeug" wurde in früherer Zeit für „Ausrüstung", „Gerät" verwendet. Chronologisch durchwandert man als Besucher die regionale Geschichte, die mit prähistorischen Funden beginnt und Kapitel wie Silberbergbau, Salzgewinnung, Freiheitskampf von 1809, Tourismus sowie die beiden Weltkriege anschaulich vor Augen führt. Typisches für die einzelnen Zeitabschnitte wird abwechselnd aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft und der politischen Geschichte herausgegriffen. Schubladen mit Objekten aus allen präsentierten Epochen laden zum Entdecken und Staunen ein. Das Zeughaus versteht sich als Museum für die ganze Familie! Besonders angenehm ist die hervorragende Aufteilung der Museumsstücke. Wer sich für eine Epoche ganz besonders interessiert, kann sich nicht nur an den Ausstellungsstücken in den Schaukästen erfreuen, sondern auch vertiefend die dazugehörigen Schubladen erforschen. Ein Museum zum Anfassen!

Vom Waffenarsenal zum Museum
Das Gebäude, das zu den seltenen erhaltenen monumentalen Zweckbauten der maximilianischen Zeit gehört, diente bis 1955 als militärisches Zeughaus und wurde dann unter weitgehender Schonung seines einmaligen kulturhistorischen Wertes zu einem Museum umgebaut. Kaiser Maximilian I. hatte es in den Jahren 1500/1506 als zentrales Arsenal der habsburgischen Erblande angelegt. In den offenen Erdgeschosshallen des Zeughaus zwischen Sill und Sillkanal war die berühmte und gefürchtete Artillerie des Kaisers untergebracht, im oberen Stockwerk das gesamte Kriegsgerät. So konnte Kaiser Maximilian I. im Ernstfall rasch seine bezahlten Söldner, „Landsknechte“ genannt, ausrüsten. Maximilian wurde deshalb auch öfters als "letzter Ritter und erster Kanonier" bezeichnet.

Rundgang durch das Museum
Von der Eingangshalle aus erreicht man die Schauräume im ersten Stockwerk – eine Reise durch die Kulturgeschichte des Landes Tirol kann beginnen. Raum 1 erklärt die Entstehung des heutigen landschaftlichen Erscheinungsbildes Tirols. Raum 2 beleuchtet mit Siedlungs-, Grab- und Einzelfunden schlaglichtartig die Besiedlungsgeschichte des Tiroler Raums vom Mesolithikum bis ins Frühmittelalter. Besondere Berücksichtigung finden der Bergbau in den Lagerstätten von Schwaz-Brixlegg im Unterinntal sowie im Raum Kitzbühel. Dass Tirol zur Übergangszeit vom Mittelalter zur Neuzeit ein Bergbaugebiet ersten Ranges war, führt Raum 3 anschaulich vor Augen. Kupfer, Silber, Zink, Blei, Eisen und Salz wurden abgebaut. Das tirolische Münzwesen erreichte in der Regierungszeit von Erzherzog Sigmund dem Münzreichen und Maximilian I. seinen bedeutenden Höhepunkt. Zu sehen sind Besonderheiten wie das Schwazer Bergbuch von 1556, der Knappschaftsbecher aus Rattenberg um 1600, Prägewerkzeuge sowie zahlreiche Schaugepräge Maximilians I. wie Porträtmünzen, Hochzeitsguldiner oder der Doppelreitertaler anlässlich der Annahme des Kaisertitels. Den sozialen und religiösen Missständen des 16. Jahrhunderts und dem Einsetzen der Gegenreformation, die zum heute noch manchmal benützten Schlagwort „Heiliges Land“ Tirol führte, widmet sich Raum 4. Erzählt wird von vermeintlichen „Hexen“ und „Zauberern“, von Rebellen und Außenseitern wie z. B. Michael Gaismair, der sich im 16. Jahrhundert gegen die Unterdrückung der Bauern durch den Landadel und den Klerus auflehnte. Tirol und seine Befreiungskriege sind Thema im fünften Raum. Das besondere Engagement der Tiroler in den Freiheitskämpfen hing stark mit ihren Sonderrechten (keine Leibeigenschaft, Landlibell) und der hohen Wertschätzung des eigenen Vaterlandes zusammen. Zu den herausragenden Persönlichkeiten dieser Zeit zählen Andreas Hofer, Major Josef Speckbacher und der Kapuzinerpate Joachim Haspinger. Wissenschaftliche Leistungen und die „Eroberung“ des Gebirgslandes z. B. durch Landschaftsmaler und den Tourismus beleuchtet Raum 6. Ein herausragendes Objekt ist die erste Europa-Straßenwandkarte von Martin Waldseemüller aus dem Jahr 1520. Mit Peter Anich (1723-1766) aus Oberperfuss wird der Höhepunkt einheimischer kartographischer Leistungen erreicht. Ausgestellt sind u. a. seine großen Globen. Die günstige Entwicklung des Landes, dessen Wirtschaft durch den aufblühenden Tourismus eine kräftige Stütze erhielt, erfährt mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges eine scharfe Zäsur. Im letzten Abschnitt der Schausammlungen wird die politische Entwicklung des Landes von der Teilung bis zur „Europaregion Tirol“ skizziert.

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