Lebensmittelverschwendung verursacht in Tirol viel Lkw-Verkehr

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TIROL. Lebensmittelverschwendung verursacht allein in Tirol mehrere tausend Lkw-Fahrten pro Jahr, macht der VCÖ aufmerksam. Österreichweit gelten rund 491.000 Tonnen Lebensmittelabfälle der Haushalte, Gastronomie und des Handels als vermeidbar. Neben den Lkw-Fahrten zu den Filialen schlagen sich die Mülltransporte zu Buche.
"Von den rund 750.000 Tonnen Lebensmittelabfällen in Österreich sind 491.000 Tonnen vermeidbar", weist VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen auf die Ergebnisse einer Studie des Ökologie Instituts hin. Für Tirol ist davon auszugehen, dass etwa ein Fünftel des Restmülls der privaten Haushalte original verpackte oder nur teilweise verbrauchte Lebensmittel sowie Speise- und Zubereitungsreste sind.

Lebensmittelverschwendung verursacht auch viel Lkw-Verkehr, betont der VCÖ. "Würden die in Österreich vermeidbaren Lebensmittelabfälle in Lkw geladen werden, ergibt das eine Lkw-Kolonne, die von Wien nach Bregenz reicht", verdeutlicht VCÖ-Expertin Rasmussen. Besonders schwer wiegt das Gewicht der weggeworfenen Kilometer bei Lebensmitteln, die zuvor tausende Kilometer quer durch Europa oder gar aus Übersee mit Schiff oder Flugzeug transportiert wurden.

"Die von Lebensmittelverschwendung verursachten Lkw-Fahrten verschmutzen durch die Abgase die Luft, belasten das Klima, verursachen teure Straßenschäden und tragen zu Staus bei", macht VCÖ-Expertin Rasmussen auf die Folgen aufmerksam. Dazu kommen die direkt durch die Lebensmittelherstellung verursachten Lkw-Fahrten (z.B. Transport der Rohstoffe und Zutaten) sowie die Transporte der Müllentsorgung. Allein in Tirol sind pro Jahr mehrere tausend Fahrten der Müllabfuhr nötig, um die vermeidbaren Lebensmittelabfälle zu entsorgen.

"Neben rechtlichen Änderungen, etwa der Erweiterung der Liste von Lebensmitteln, die kein Mindesthaltbarkeitsdatum benötigen und verstärkter Bewusstseinsarbeit ist auch mehr Kostenwahrheit im Lkw-Transport nötig. So sollte sich Österreich innerhalb der EU für eine Lkw-Mindestmaut in allen Mitgliedsstaaten stark machen. Für Österreich würde das eine Verringerung des Lkw-Transits bringen, ebenso wie die Abschaffung der Steuerbegünstigung für Diesel", betont VCÖ-Expertin Rasmussen. Gerade für Tirol, das innerhalb Österreich am stärksten unter den Lkw-Transitfahrten leidet, sind diese Maßnahmen besonders wichtig.

"Essen verschwenden ist Mist" laut der diesjährige Schwerpunkt von MUTTER ERDE, die vom Verein "Umweltinitiative Wir für die Welt" getragen wird. Das sind der ORF, Greenpeace, GLOBAL 2000, WWF, Naturfreunde, VCÖ, Alpenverein, Naturschutzbund und Birdlife. Zwischen 7. und 15. April findet eine ORF-Schwerpunktwoche zum Thema "Lebensmittelverschwendung" statt.

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