Innsbruck erstickt jedes Wochenende im Müllchaos

13Bilder

Auch an diesem Montagmorgen ist die Recyclinginsel in der Anzengruberstraße in einem chaotischen Zustand. Matratzen, Dreiräder, Schuhe, aber auch ein ganzes Fenster wurden an diesem Wochenende an der Ecke zur Anton-Eder-Straße abgestellt. Innsbruck steckt zwar schon mitten in der Umstellung des Müllsystems – Papier und Leichtverpackungen sollen künftig abgeholt werden – trotzdem entschärft sich die Situation bei den Recyclinginseln nicht. Die Probleme bleiben die alten: Mülltourismus an den Hotspots, Chaos, Dreck, Ekel am Wochenende. Vor allem an Stellen, die in der Nähe zu verkehrsreichen Straßen oder der Autobahn liegen, kommt es gehäuft zu einer derart extremen Verschmutzung. Die AnrainerInnen rund um das Tivoli sind aufgebracht, vor allem die Wochenenden machen ihnen zu schaffen, denn da liegt der Müll bei den Containern und auf der Straße gehäuft herum. Wenn es windig ist, dann werden die Plastiktüten und Leichtverpackungen in der ganzen Gegend verteilt. Eine wütende Anrainerin erzählte dem STADTBLATT gegenüber, dass sie sich schon davor graust, den Müll zur Recyclinginsel zu bringen. Andere schreiben auf der Webseite "provinnsbruck.at", "wenn’s der Stadt wurscht ist, türmt sich der Müll eben an den Müllinseln".

Ist nicht "wurscht"
Der Stadt ist es nicht "wurscht". Das meint wenigstens Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider: "Es ist ja wirklich zum Grausen, am liebsten würde ich mir bei einigen Recyclinginseln Gummistiefel anziehen. Eben wegen dieser prekären Situation wollen wir das Abfallsystem umstellen. In vielen Stadtteilen läuft die Hausabholung der Leichtverpackungen und des Papiers schon, bei anderen kommt die Umstellung erst. Flächendeckend soll das bis Ende 2016 fertig sein." Warum die Haushalte in Umgebung der sogenannten "Müll-Hotspots" in der Umstellung nicht vorgezogen werden? "Wir haben in der ganzen Stadt Hotspots und gehen nach Stadtteilen vor. Pradl kommt erst nächstes Jahr dran." Auch möchte die zuständige Vizebürgermeisterin um Geduld bitten: "Anfangs ist das neue System ungewohnt, im Großen und Ganzen ist es aber ein guter Service. Vor allem für die ältere Generation." Es wurden derzeit 30.000 Haushalte umgestellt, "bei einzelnen Wohnanlagen funktioniert es besser, bei anderen schlechter, jede Hausgemeinschaft tickt anders", resümiert Pitscheider das Zwischenergebnis. "Den abgelagerten Müll können wir dann auch nicht mehr recyclen und alles landet im Restmüll." Eine Abschaffung der Müllinseln will die Vbgm. nicht. "Für Glas und Dosen wird es auch nach der Umstellung Recyclinginseln geben."

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.