Menschenhandel sichtbar machen
Auch in Österreich gibt es Fälle von Menschenhandel. In diesem Zusammenhang besteht großer Handlungsbedarf, als erster Schritt muss ein Bewusstsein in der Öffentlichkeit geschaffen werden.
TIROL. In der Öffentlichkeit ist Menschenhandel noch nicht wirklich ins Bewusstsein gedrungen. Die meisten Fälle finden im Verborgenen statt.
Auch in Österreich gibt es Fälle von Menschenhandel
„Menschenhandel findet auch in Österreich tagtäglich statt – und wir müssen ein breiteres Bewusstsein für diese Thematik schaffen, denn viele Fälle bleiben bis dato unentdeckt“, so die zuständige LRin Christine Baur. In Tirol ist die Abteilung für Staatsbürgerschaft mit der Koordination der Bekämpfung des Menschenhandels in Tirol betraut. Diese organisierte den Bundesländertag der Task Force Menschenhandel.
Task Force Menschenhandel
In der Task Force für Menschenhandel arbeiten verschiedene ExpertInnen aus öffentlichem und nichtöffentlichem Bereich. Diese haben in der Regel auch in der Praxis mit Menschenhandelsfällen zu tun. Beim Bundesländertag am Montag, 06.06., trafen sie sich, um gemeinsam aktuelle Fragen zu diskutieren. „Ziel ist es, das Problem des Menschenhandels noch besser sichtbar zu machen, um diesen in Folge auch wirksam bekämpfen zu können“, so Christine Baur.
Bewusstsein für Menschenhandel fehlt
Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass Bettelei und Prostitution auch häufig vom Verbrechen des Menschenhandels begleitet werden. Selbst den Opfern ist dies nicht bewusst. Sie fühlen sich nicht als Opfer von Menschenhandel. Dies erhöht auch die Schwierigkeit, die Opfer zu identifizieren. Häufig verschweigen sie dies auch aus Angst vor den Tätern oder wegen ihres unsicheren Aufenthaltsstatus. Dies erschwert die Arbeit der Behörden und Hilfseinrichtungen.
Maßnahmen gegen Menschenhandel
Menschenhandel findet vor allem in Form von Kinderhandel, sexueller Ausbeutung bzw. Prostitution und Arbeitsausbeutung statt. In Tirol gibt es seit 2014 eine Arbeitsgruppe "Kinderhandel". Diese ist mit ExpertInnen aus Behörden und NGOs besetzt. Im Bereich der Prostitution wird zukünftig mehr auf Opferschutz geachtet werden. Bei der Arbeitsausbeutung wird es zu einer Abstimmung mit den Sozialpartnern kommen.
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