Theater in der Josefstadt: Das große Werken im historischen Theater
Nach der Sanierung des Theaters in der Josefstadt sind nun die hauseigenen Werkstätten an der Reihe.
JOSEFSTADT. 14 komplette Bühnenausstattungen stellen die Dekorationswerkstätten des Theaters in der Josefstadt pro Jahr her. Es gibt eine eigene Tischlerei, Schlosserei, Möbel-Tapeziererei und einen Malersaal. Nun werden sie bis August renoviert. "In ihrer jetzigen Form existieren Teile der Werkstätten unverändert seit 50 Jahren", sagt Alexan-der Götz, Geschäftsführer des Theaters in der Josefstadt.
Eine Modernisierung sei dringend notwendig gewesen, um "die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter einem zeitgemäßen Standard entsprechend zu verbessern und um die einzigartige Infrastruktur, die unsere hauseigenen Werkstätten bieten, zu erhalten". 1,5 Millionen Euro kostet das Theater die Sanierung.
Gute Nachbarschaft
Alle Werkstätten befinden sich in unmittelbarer Nähe des Theaters in der Josefstadt, in benachbarten Wohnhäusern dahinter. Deshalb wird es übrigens auch einen neuen, optimierten Schallschutz in den renovierten Räumen geben. Denn die gute Nachbarschaft sei wichtig.
"Der zentrale Standort bringt einzigartige organisatorische und logistische Vorteile mit sich – kurze Wege, geringe Transportkosten, direkte Kommunikation und schnelle Reaktionszeiten – und muss daher unbedingt bestehen bleiben", so Hans Peter Stubenrauch, Leiter der Betriebstechnik und seit 1989 im Theater in der Josefstadt. So kann die hauseigene Malerei noch kurz vor einer Premiere einen Farbanstrich ändern oder die Tischlerei kleine Reparaturen durchführen.
Eine besondere Herausforderung bei der Renovierung ist der kleine Bühneneingang in der Piaristengasse. "Hier müssen alle Kulissen, der ganze Bühnenaufbau durchpassen", so Stubenrauch. Schließlich liegt das große Kulissendepot genau im Haus gegenüber, alles muss nur das Stück über die Gasse gebracht werden.
Arbeitsbedingungen werden optimiert
Übrigens werden im Rahmen der umfassenden Renovierungsarbeiten in allen Bereichen moderne Maschinen angeschafft, schwer zu überwindende Stufen oder Bodenschwellen werden ausgeglichen, um den Transport zu erleichtern und die derzeit 19 Handwerker im Haus bekommen neue Garderoben, Aufenthalts- und Sanitärräume. Überhaupt werden die Arbeitsbedingungen durch die Installation einer neuen Be- und Entlüftungsanlage, Errichtung eines eigenen Bereiches für Lackierarbeiten und die komplette Erneuerung der Span-, Staub-, sowie der Schweißrauchabsaugung optimiert.
Herbert Föttinger, Direktor des Theaters in der Josefstadt: "Ich bin überzeugt, dass diese Investition in solide Arbeitsplätze traditionsreicher Handwerke, in Lehrstellen für technische, handwerkliche und künstlerisch-gestaltende Ausbildung und in spezifische fachliche Kompetenzen mehr wert ist, als jede kurzfristige, aber billigere Auslagerung dieser Produktionsprozesse ins nahe Ausland. Wir sind stolz auf das Können und die Kunst unserer hauseigenen Werkstätten-Mitarbeiter.“
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