Am Ende jubelte der "Falsche"

Der Brite Nigel Lamb krönte sich in Spielberg zum Weltmeister. Foto: Red Bull Content Pool
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"Go Hannes" stand in riesigen rot-weiß-roten Lettern auf der Tribüne geschrieben, als der Lokalmatador zum letzten Flug ansetzte. Es hat nicht sollen sein: Ausgerechnet im Finale verpasste der ansonsten so souveräne Hannes Arch mit einem Fehler den WM-Titel. Am Ende gab es die Höchststrafe: Platz 4 und Blech in Spielberg, Platz 2 in der Weltmeisterschaft. Der Brite Nigel Lamb erbte den Titel.

Illustre Gäste
"Ich habe alles versucht, vielleicht war es im letzten Flug etwas zu viel", gab sich Arch nach dem Rennen zerknirscht. Den Tagessieg in Spielberg holte sich überraschend der Franzose Nicolas Ivanoff. Sieger waren aber auch rund 35.000 Fans, die am Sonntag abermals bei perfektem Wetter ein hochspannendes Finale erlebten. Unter den Gästen sah man unter anderem auch Schispringer Thomas Morgenstern, Speedqueen Renate Götschl oder Tennis-Ass Thomas Muster. Hausherr Didi Mateschitz drückte am Schönberghof die Daumen für den Lokalmatador.

Bilder von Sonntag

Neuer Termin für 2015

Im nächsten Jahr kommt das Red Bull Airrace abermals ins Murtal - allerdings gibt es dann einen Sommertermin: Am 18. und 19. Juli kämpfen die Piloten abermals um WM-Punkte in Spielberg. Tickets dafür kann man bereits jetzt kaufen.

Samstag, 25. Oktober:

Das perfekte Drehbuch

"Smoke on" hieß es am Samstag beim Red Bull Airrace in Spielberg und Lokalmatador Hannes Arch setzte seine unglaubliche Serie fort: Nach Bestzeiten in allen Trainings holte sich der Steirer auch den Sieg im Qualifying vor Matthias Dolderer (GER) und Martin Sonka (CZE). Der WM-Führende Nigel Lamb landete auf dem vierten Platz.

Emotionen

Danach zeigte sich Arch von seiner emotionalen Seite: Auf die Frage, was ihm ein Heimsieg bedeuten würde, kämpfte er mit den Tränen. "Der Druck hier ist riesig, ich bekomme aber auch sehr viel positive Energie von den Fans", sagte der 47-Jährige. Die Vorzeichen für einen Heimsieg stimmen also, wie auch sonst alles in Spielberg: Rund 15.000 Fans erlebten einen Tag voller Action bei Sonnenschein und angenehmen 11 Grad.

17 Versorgungen
Auch die Einsatzkräfte konnten eine positive Bilanz ziehen. Keine besonderen Vorkommnisse meldete die Polizei. Staus und längere Wartezeiten auf den Straßen rund um den Ring sind ausgeblieben. Das kann sich am Sonntag freilich ändern ... 17 ambulante Versorgungen, aber keine Abtransporte gab es beim Rote Kreuz. "Jetzt machen sich die unzähligen Stunden der Planung im Vorfeld bezahlt", bilanziert Einsatzleiter Markus Schöck. Für Sonntag empfiehlt er: "Trotz Sonnenschein sollte man warme Kleidung und ausreichend Heißgetränke nicht vergessen."

Bilder von Samstag

Freitag, 24. Oktober, 17 Uhr:

Hannes Arch legt vor

Da blitzt wohl schon der Heimvorteil hervor. Nur 37 Kilometer von seinem Heimatort Trofaiach entfernt holte sich Hannes Arch in den ersten freien Trainings jeweils die Bestzeit. Vor den Augen einer Handvoll Fans flog der Lokalmatador die zwei Runden über den Red Bull Ring in etwas mehr als 58 Sekunden und distanzierte Paul Bonhomme um über eine Sekunde. Der WM-Führende Nigel Lamb schaffte es mit einer 2-Sekunden-Strafe nur auf Rang 7. Im zweiten Zeitlauf verbesserte sich Arch nochmals um über eine Sekunde und legte eine 56er-Zeit vor. Zur Erinnerung: Lamb führt in der WM-Wertung fünf Punkte vor Hannes Arch.

Nervosität ist gut
"Ich fühle mich im Moment noch gut. Die Nervosität wird Samstag und Sonntag kommen", sagte Arch - und das sei auch gut so: "Denn mit Nervosität und Anspannung kann ich die Leistung dann hoffentlich abrufen." Die Qualifikation steigt am Samstag ab 16.05 Uhr.

Reges Treiben
Während es am Freitag auf den Tribünen noch ruhig zuging, herrschte nur in den Hangars reges Treiben. Der erste große Fan-Ansturm wird für Samstag erwartet. Und die Zuschauer dürfen sich auf eine kleine Erlebniswelt am Ringgelände freuen. Neben einer Kartbahn gibt es einen Skatepark, eine Konzertbühne, einen Bereich für die Papierflieger und sogar eine eigene Kinderwelt. Es ist angerichtet ...

Freitag, 24. Oktober, 12 Uhr:

Die Fans sind hautnah dabei

Quasi in letzter Minute sind die notwendigen Genehmigungen eingetrudelt, dafür ist jetzt ein Spektakel garantiert: Nur wenige Tage vor dem Airrace haben die Behörden grünes Licht für Start und Landung direkt auf der Rennstrecke am Red Bull Ring gegeben. Am Sonntag werden die Piloten also auf der Geraden in Richtung Remus-Kurve abheben und auf der Start-Ziel-Geraden wieder landen.

Ausblick
Die Fans können deshalb hautnah beim Spektakel dabei sein. Die Hangars, quasi die Boxengasse der Flieger, wurden in der Bike City direkt hinter der Red Bull Tribüne im Westen aufgebaut.
„Es gibt zwar keinen Heimvorteil im eigentlichen Sinn, aber die Heimat beruhigt mich und ich spüre die Energie der Fans“, freut sich auch Lokalmatador Hannes Arch, der mit den beiden Briten Nigel Lamb und Paul Bonhomme in Spielberg um den WM-Titel kämpft. Bereits im Vorfeld sprach der 47-Jährige schon immer vom „schwierigsten Rennen der Saison“. Mittlerweile ist auch die genaue Streckenführung bekannt. Die Piloten müssen acht sogenannte Air Gates (Pylonen) durchfliegen, ein Lauf besteht aus zwei Runden. Die maximale Belastung beträgt dabei rund 10 G, was dem Zehnfachen des eigenen Körpergewichts entspricht. Dabei haben die Fans auf Castrol- und Red Bull-Tribüne freie Sicht auf das Geschehen am Himmel.

Sonne und Tickets

Laut Prognosen wird diese Sicht auch nicht getrübt. Sogar Sonnenstrahlen sollten sich am Sonntag ausgehen. Für Kurzentschlossene gibt es noch Tickets an der Tageskasse. Ansonsten kann man das Spektakel ab 14.15 Uhr auf ServusTV sowie im ORF verfolgen.

Donnerstag, 23. Oktober:

Eine logistische Meisterleistung

Der Auftritt des Red Bull Airrace im Murtal ansich ist schon eine logistische Meisterleistung. Von Abu Dhabi über Kroatien, Malaysia und die USA war der Tross heuer schon unterwegs. Bereits vergangene Woche sind die Renn-Flugzeuge am Grazer Flughafen eingetroffen, dort wurden sie auch zusammengebaut. Die gesamte Airrace-Mannschaft mit rund 350 Personen logiert für etwa zehn Tage im Murtal.
In der Bike-City am Ringgelände hinter der Westtribüne wurde ein kompletter Flugzeug-Hangar aufgebaut. Von dort aus werden die Piloten ins Rennen gehen. Für die Fans ist das Gelände frei zugänglich.

Eigenes Leitsystem
Auch vor den Toren des Red Bull Rings wird die logistische Herausforderung groß, wenn Tausende Fahrzeuge anreisen. Dafür gibt es wieder ein eigenes Verkehrsleitsystem. „Auf den Straßen rund um das Veranstaltungsgelände ist trotzdem mit Verzögerungen zu rechnen“, heißt es beim Projekt Spielberg. Fahrgemeinschaften werden jedenfalls empfohlen. Außerdem sollte man unbedingt den Anweisungen der Polizei und der Ordner Folge leisten. Parkplätze sind rund um den Ring genügend vorhanden.

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