Profitorientierte Textilhändler gefährden sozialen Auftrag der Volkshilfe
Private Textilsammler mit Sitz in Deutschland machen sich im Raum Kirchdorf breit und gefährden den sozialen Auftrag der Volkshilfe.
BEZIRK. Seit 24 Jahren sammelt die Volkshilfe in Oberösterreich Kleidung und Textilien. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen geht es bei der Textilsammlung auch um die Armutsbekämpfung. Ein Teil der gesammelten Textilien wird in den 16 Volkshilfe-Shops – davon einer in Kirchdorf – zu günstigen Preisen abgegeben. Die Shops haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten als wichtige Einkaufsquelle für Menschen etabliert, die von Armut bedroht sind oder in akuter Armut leben.
Seit einigen Wochen versuchen private Firmen aus Deutschland, im Großraum Kirchdorf in die Alttextilien-Sammlung einzusteigen und stellen hier ihre Container auf. Diese Firmen arbeiten profitorientiert und bieten teilweise sogar Geld für die Container-Standplätze (bis zu 400 Euro pro Standplatz) oder werben auf ihren Containern mit dem Mascherl „sozial“.
"Sozialer Auftrag in Gefahr"
Das gefährdet langfristig den sozialen Auftrag, den die Volkshilfe mit der Altkleidersammlung verfolgt. Rudi Schwarzbauer, Geschäftsführer der Volkshilfe Wels-Kirchdorf, sagt: „Jeder zusätzliche Container, der von diesen angeblich sozial agierenden Unternehmen aufgestellt wird, erschwert der Volkshilfe die Finanzierung ihrer Projekte für benachteiligte Menschen. Alle Erlöse, die die Volkshilfe aus dem Verkauf von Kleidern und Textilien lukriert, fließen zur Gänze zurück in Projekte zur Unterstützung von benachteiligten Menschen.“
Fotos: Volkshilfe
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