„Mein Lebensthema ist die Ökologie!”
Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes aus Molln, im Gespräch mit der BezirksRundschau.
BezirksRundschau: Herr Maier, Sie sind Präsident des Umweltdachverbandes (UWD). Was ist der UWD?
Franz Maier: Der UWD ist eine überparteiliche Plattform für 37 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Umwelt-, Natur- und Alpenschutz, Land- und Forstwirtschaft sowie Erneuerbare Energien aus ganz Österreich. Der UWD vertritt die gemeinsamen Umwelt- und Naturschutzanliegen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Verwaltung und anderen Akteuren.
Seit wann sind Sie Präsident des Umweltdachverbandes?
Seit 28. November 2014. Umstrukturierungen zufolge wurde der Vorstand jedoch im Juli 2015 neu gewählt. Eine Funktionsperiode dauert vier Jahre.
Ist das Ihr Brotberuf?
Nein, ich arbeite genau wie die anderen Vorstände ehrenamtlich. Hauptberuflich leite ich bei der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich in Sankt Pölten die Abteilung Natur und Ressourcen. Mein Familienmittelpunkt ist aber nach wie vor in Molln.
Das klingt zeitintensiv. Wie gestalten Sie Ihre Freizeit?
Mich zieht es viel in die Natur hinaus. Im Winter bin ich mit den Tourenskiern unterwegs, im Sommer mit dem Mountainbike oder ich gehe laufen. Vor kurzem bin ich beim Wienmarathon den Halbmarathon gelaufen. Früher bin ich auch Marathon gelaufen. Dafür zu trainieren, reicht meine Zeit aber nicht mehr aus. Laufen ist für mich Erholung, dabei kann ich neue Ideen entwickeln.
Waren Sie schon immer na-turinteressiert?
Ja, schon seit der Zeit im Gymnasium in Kirchdorf. Anfang der 1980er Jahre gab es Diskussionen um eine Schottergrube, die die Rinnende Mauer in der Steyrschlucht bedroht hätte. Ich habe damals vom Alpenverein aus Unterschriften gegen das Projekt gesammelt und dabei sehr viel gelernt. Unter anderem habe ich mitbekommen, was es heißt, sich gegen mächtige Interessen aufzulehnen. In mein Maturajahr 1984 fielen auch die Besetzung im Hintergebirge und jene in der Hainburger Au. Das waren Ereignisse, die mich sehr geprägt haben. Das Biologiestudium war die logische Folge. Die Ökologie, der Naturschutzgedanke, war für mich ein Lebensthema und ist es bis heute geblieben.
Welche Projekte liegen Ihnen besonders am Herzen?
Nach mehr als 30 Jahren wurde die Steyrschlucht heuer im Februar unter Naturschutz gestellt. Damit hat sich einer meiner Lebensträume erfüllt. Am Herzen liegt mir auch die Erweiterung des Nationalparks Kalkalpen um die Haller Mauern, das Warscheneck und das Tote Gebirge. Das Warscheneck ist seit 2008 Naturschutzgebiet, das würde nicht einmal viel kosten. Daher ist für mich auch klar, dass es beim Nein zur geplanten Skischaukel bleibt.
Zehn Jahre in der Zukunft ...
... sehe ich einen großen Tourismusverband "Nationalpark Kalkalpen Region", der mehr Mittel für professionelles Marketing hat, um die Stärken der Region noch besser zu transportieren. Außerdem soll die Erweiterung des Nationalparks umgesetzt sein. Zugleich bin ich realistisch genug zu wissen, dass die Region ohne industrielle Arbeitsplätze nicht überleben kann. Ich stehe auch dazu, dass die Wurzeralm als Familien- und Skitourenzentrum ausgebaut werden soll. Ich sehe da einige Chancen, die bis dato nicht genutzt werden.
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