Bürgermeisterkandidat der Grünen besucht Zementwerk

Gerhard Holzinger (li.) mit Werksleiter Anton Secklehner | Foto: Die Grünen
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  • Gerhard Holzinger (li.) mit Werksleiter Anton Secklehner
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KIRCHDORF (sta). Das Zementwerk Kirchdorf gilt in Sachen Umweltschutz seit vielen Jahren als Vorzeigebetrieb. Nun wurde eine neue Verbrennungsanlage in Betrieb genommen, die weltweit einzigartig ist.
Der kürzlich erschienene Greenpeace-Prüfbericht über die Zementwerke in Österreich war für Gerhard Holzinger, Stadtrat für Umwelt und Verkehr im Rathaus Kirchdorf, Anlass, sich über die Sicherheit des hiesigen Zementwerks zu informieren. „Es freute mich daher sehr, dass sich Werksleiter Anton Secklehner sofort bereit erklärt hat, mich durch den Betrieb zu führen und mir das Herzstück, die neue Anlage für thermische Nachverbrennung, zu zeigen“.
Bei der neuen Anlage handelt es sich um den weltweit ersten industriellen Einsatz des von der Firma Scheuch (Firmensitz Aroltmünster in OÖ) entwickelten DeCONOx-Verfahrens zur Abluftreinigung. DeCONOx kombiniert die Vorteile eines Reingaskatalysators mit jenen einer regenerativen thermischen Nachverbrennung. Die Abluft, die der Drehrohrofen des Zementwerks freisetzt, wird auf diesem Weg bestmöglich „gereinigt“.

Das innovative Verfahren nützt die Energie aus der anfallenden Abluft, um Schadstoffe abzubauen. Der Ausstoß von Stickoxiden (NOx), organischen Kohlenstoffverbindungen (VOC) und Kohlenmonoxid wird durch Nachverbrennung auf ein Minimum reduziert. Zudem wird die Restenergie in den Produktionsprozess zurückgeführt und für die Wärmegewinnung genützt. Secklehner: „Wir fahren die Anlage autotherm, das heißt wir brauchen keine zusätzliche Energie für die Nachverbrennung. Wir setzen ein halbes Megawatt Strom ein und holen im Gegenzug fünf Megawatt Wärme heraus, die für die Versorgung von über eintausend Haushalten in Kirchdorf und Umgebung zur Verfügung stehen.“
Auf Stadtrat Holzingers Frage, welche Rolle HCB und andere Chlor-Verbindungen im Kirchdorfer Zementwerk spielen, gibt Secklehner klare Auskunft: „HCB ist für uns kein Thema, weil wir generell keine Chlor-haltigen Verbindungen verbrennen oder lagern. Da können wir uns völlig entspannt zurücklehnen. Wir verbrennen ausschließlich qualitätsgesicherte Ersatzbrennstoffe wie PCV-freie Kunststoffe und Altreifenflusen, die von geprüften Firmen angeliefert werden.“
Überhaupt werden in Kirchdorf nur höchste Umweltstandards angelegt. Da das Werk in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum liegt, wird nicht nur auf die Emissionen, sondern auch auf Lärm und allgemeine Umweltverträglichkeit geachtet. Die Bürgerinnen und Bürger können sich sicher fühlen, zumal jede Grenzwertüberschreitung unverzüglich an die Umweltbehörde des Landes OÖ gemeldet wird. Doch auch diesbezüglich zeigt sich Secklehner entspannt: „In den letzten Jahren gab es nur eine einzige Grenzwertüberschreitung, und die war durch das Fehlverhalten eines Fremdarbeiters verschuldet.“


Für Umweltschutzpreis eingereicht


Dass das Zementwerk Kirchdorf im Bereich Umweltschutz eine Vorreiterrolle einnimmt, ist auch daran ersichtlich, dass das Projekt „Neue Anlage zur Verbesserung der Abluftreinigung“ für den Umweltschutzpreis des ORF eingereicht wurde. „Sollte das Kirchdorfer Projekt von der Fachjury nominiert werden, kann die Bevölkerung Anfang Oktober über Internet und Telefon aktiv für dieses Projekt voten“, betont Stadtrat Holzinger und kündigt schon jetzt tatkräftige Unterstützung für die Publikumsabstimmung im Falle einer Nominierung an.
Über den Österreichischen Klimaschutzpries
Der Österreichische Klimaschutzpreis ist eine Initiative des Umweltministeriums und des ORF. Der Preis wird jährlich in den Kategorien „Tägliches Leben“, „Gemeinden & Regionen“, „Betriebe“ und „Landwirtschaft“ verliehen. Für jede Kategorie nominiert eine Fachjury, vier Projekte. Nach der Vorstellung aller Nominierten im ORF werden die GewinnerInnen von der österreichischen Bevölkerung gewählt.

Die 2015 nominierten Projekte werden in der ORF-Servicesendung „heute konkret“ von 5. bis 30. Oktober vorgestellt. Die Publikumsabstimmung findet von 9. Oktober bis 3. November statt. Die Preisverleihung findet am 9. November in Wien statt.
Gerhard Holzinger und das Team der Grünen Kirchdorf wünschen dem Zementwerk Kirchdorf alles Gute für die Nominierung.

Fotos:
Blick ins Innere der neuen Verbrennungsanlage, wo die Abluft des Drehofens durch Erhitzung auf über 800 Grad Celsius gereinigt wird (links: Gerhard Holzinger, rechts: Anton Secklehner) ©teamword
Im EDV-Raum werden die Emissionswerte laufend kontrolliert (links: Anton Secklehner, rechts: Gerhard Holzinger) ©teamword.at

Gerhard Holzinger (li.) mit Werksleiter Anton Secklehner | Foto: Die Grünen
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