Der Nikolaus geht um...

Christian Gigg Schedler
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BEZIRK (gs/jom/navi/niko). Wohl jede/r erinnert sich – an den Nikolaus-Besuch, egal ob daheim, im Kindergarten oder in der Schule. Freude und Respekt oder gar Furcht standen oftmals dicht beisammen. Das ist heute nicht viel anders, denn vielerorts wird der Brauch des Nikolaus-Besuchs weiterhin gepflegt.
Viele „Nikoläuse“ schlüpften oder schlüpfen ins rot-weiße Gewand und machen sich mit ihren Geschenken auf...

Ein Nikolaus wie aus dem Bilderbuch war der 2015 verstorbene Hans Sevignani aus Gasteig. Nicht nur in der Kai-sergemeinde Kirchdorf sondern im ganzen Bezirk kannte man ihn als gütigen Nikolaus, der bei vielen Veranstaltungen und Hausbesuchen für strahlende Kinderaugen sorgte.

Goldener Nikolaus

Als Nikolaus mit „goldenen Stiefeln und goldenem Buch“ sowie mit seinem „Barock-Engel“ ist Wast Baumann bekannt. Das himmlische Paar ist seit vielen Jahren in Kindergärten, im Gemeindeamt Kirchdorf sowie im Wohn- und Pflegeheim in St. Johann und Oberndorf zur Freude von Jung und Alt unterwegs.
Manchmal auch mit der Kutsche besucht Nikolaus Michael Schwaiger schon seit über 20 Jahren viele Kinder in Kirchdorf. Besonders oft wurden ihm dabei Schnuller und Babyfläschchen mitgegeben, wie er sich erinnert. Heuer ist er am Sonntag, 4. 12., um 17 Uhr beim Nikolauseinzug am TVB-Parkplatz in Kirchdorf anzutreffen.

Viele Jahre lang war Sebastian Seiwald, besser bekannt als „Schulhaus-Wast“, in seiner Rolle als Hl. Nikolaus von Myra aufgegangen, natürlich am liebsten in „seiner“ Waidringer Volksschule, wo er die (verängstigten?) Schüler mit gestrengem Blick zum Bravsein ermahnte. Heute organisiert das Waidringer Kindernest den Nikolo-Besuch bei den Kindern daheim.

Gigg aktiv

„Ich bin bereits seit über 20 Jahren als Nikolaus unterwegs, sowohl beim Nikolauseinzug und Teufellauf in St. Johann als auch bei Hausbesuchen“, erzählt Christian „Gigg“ Schedler, der auch Gründer des örtlichen Krampusvereins war. „Es bereitet mir Herzensfreude, den Kindern Geschenke und ein wenig Zauber dieser besonderen Jahreszeit zu bringen“, so der engagierte „Heilige“.
In einem Jahr hatte er binnen drei Tagen 60 Hausbesuche absolviert, „da hat mich sicher der Hl. Nikolaus heimlich unterstützt“, schmunzelt Gigg.

Nicht allwissend

„Einmal brachte ich jemandem eine Schnupftabak-Dose im Sack mit. Ich sagte ihm: Siehst du, der Nikolaus weiß doch alles! Daraufhin, hat sich der Beschenkte die Dose genau angeschaut und antwortete mir: Tja, der Nikolaus weiß schon viel, nur nicht alles. Das ist die falsche Tabaksorte!“
Eine Preisliste hat Schedler nicht – jeder gibt ihm beim Besuch das, was er geben kann.

Viel Erfahrung

Auch Bernhard Paluc aus Kössen ist ein erfahrender Nikolaus. Seit gut 15 Jahren besucht er Haushalte, wobei nur freiwillige Spenden (für soziale oder kirchliche Zwecke) willkommen sind. „Man wächst in diese Aufgabe hinein“, so Paluc.
Drei Tage lang (rund um den 6. 12.) besucht er im Halbstundentakt Familien. „Das richtige, würdevolle Auftreten ist wichtig; die Kinder haben meist große Ehrfurcht, sie sollen aber keine Angst haben“, so Paluc. Es sei schön, wenn Kinder ein Lied oder Gedicht vortragen, so der Nikolaus, dem auch schon einige Missgeschicke passierten. „Wir haben einmal nicht das richtige Haus gefunden, da kam unser Zeitplan durcheinander. Dann bin ich mal vor einem Haus ausgerutscht und gestürtzt, die Kinder haben mir aus dem Fenster dabei zugesehen; und einmal hab‘ ich meine Mitra im Wagen vergessen; da muss man halt improvisieren.“

Kurzer Blick über die Bezirksgrenze: In Lofer gibt es derzeit keinen Nikolaus. Eine Besetzung wird verzweifelt gesucht!

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