Am eigenen Leib: Dem Holz nachgespürt...

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WAIDRING (niko). Büro, Aufenthalts- und Besprechungsraum, Technik, Maschinenwerkstatt, Lagerregal, Schraubenlager, Abbundhalle, Montage und Vorfertigung, Freilager, Betriebstankstelle – in kurzen Worten ist das die Holzbau Oberleitner GmbH im Waidringer Gewerbegebiet, wo ich in die Welt des Zimmerei-Handwerks eintauchen konnte.
„Im Sommer beschäftigen wir rund 30 Leute, davon fünf im Büro, drei fix im Lager, der Rest in Vorfertigung und Montage“, erklärt Firmenchef Christian Oberleitner. „Im Winter (mein Einsatz war im Jänner, Anm.) stehen Vorbereitungs- und Instandhaltungsarbeiten, Holzaufbereitung, Elemente-Vorfergtigung für Holzhäuser, aber auch Innenausbauten und Trockenbau auf Baustellen im Vordergrund“, erklärt Zimmermeister Martin Danzl, von dem ich am Firmenstandort in die Arbeitsabläufe eingeführt wurde – an der Hobelbank, im Lager wurde es ebenso zum Hand anlegen wie im Büro, wo ich am Computer an der 3D-Planung „dilettieren“ durfte.

Aufträge lukrieren

„Aufträge kommen von Privaten (Wohnhäuser, Dachstühle), von Gewerbe/Gastronomie, Landwirtschaft (Höfe, Ställe) und öffentlichen Stellen (u. a. Volksschule Waidring, Biathlon-WM-Bauten)“, so Danzl. Dachstühle seien kein Problem, vielmehr würden heute ganze Häuser errichtet, wobei der Elemente- und Systembau im Vordergrund steht. „Es wird alles vorgefertigt, diverse Elemente müssen von Abbundzentren zugekauft werden (v. a. Holzriegelbau)“, so Danzl.
Der Grundstoff Holz kommt von Sägewerken (Schnittholz), von der Leimholzindustrie (u. a. Binder Holz, Theurl), aber auch Plattenwerkstoffe von Egger (USB-Platten) werden verarbeitet.

Auch ganze Terrassen bauen die „Oberleitners“; gute Erfahrungen hat man allgemein mit heimischen Hölzern wie Lärche, „da ist das Preis-Leistungsverhältnis sehr gut, Tropenhölzer sind eher heikel“, weiß der Zimmermeister.

Bundesauftrag

Techniker Manuel Köck schildert mir, wie der Bundesauftrag für die Bauten im Biathlonstadion in Hochfilzen (Auftragsvolumen 580.000 €) abgewickelt wurde. „Wir waren Subunternehmer, haben im Sommer gestartet und bis Ende Oktober mit Hochdruck gearbeitet; im Schnitt waren acht bis zehn Leute von uns auf der Riesen-Baustelle im Einsatz; die Bauten haben sich beim Weltcup im Dezember bereits bewährt. Oberleitner errichtete u. a. 2.500 m2 Fassaden und über 2.000 m2 Dach.

Auftrag abwickeln

Danzl erklärt mir zum Abschluss den Ablauf eines Auftrags (Dachstuhl): entweder Ausschreibung oder persönliches Vorsprechen der Bauherren, Angebot, Auftrag, Termine und Details besprechen, Pläne erstellen, Material bestellen, 3D-Planung, Kundenbesprechungen, Produktion, Dachstuhl abbinden, Dachstuhlaufbauten (einige Tage schönes Wetter von Vorteil), Innenausbau von anderen Gewerken, Fassaden, Balkon... Abnahme mit Bauherren, Restarbeiten, Mängelbehebung, Schlussrechnung. „Wenn hoffentlich alles unfallfrei und zur Zufriedenheit abgewickelt wurde, kann man die Firstfeier begehen; dem Bauherren wird freigestellt, ob er selbst am Bau mitarbeiten will; das ist auch schon in der Fertigungshalle möglich. Viele machen den Innenausbau auch selber, da hat der Holzbau viele Vorteile“, erklärt Danzl.

Zum 20-jährigen Filmenjubiläum wurde eine neue Homepage erstellt: www.oberleitner.info

Fotos: Kogler, Danzl

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