Egger macht mehr aus Holz - Stammwerk erkundet

Albert Berktold, Michael Happ, Matthias Danzl, Martin Reinberger (v. li.) - Führungsteam in St. Johann.
20Bilder
  • Albert Berktold, Michael Happ, Matthias Danzl, Martin Reinberger (v. li.) - Führungsteam in St. Johann.
  • hochgeladen von Klaus Kogler

Informative Führung durch die St. Johanner Egger-Zentrale; Interview mit Matthias Danzl und Thomas Pointner.

ST. JOHANN (navi). Vor 55 Jahren legte Fritz Egger sen. den Grundstein für die heutige Unternehmensgruppe. Damals führte er erfolgreich den Landwirtschaftsbetrieb Brunnhof und ein Sägewerk. Als wachsamer Beobachter sah Egger sen. die Zukunft jedoch nicht in einem Sägewerk und eröffnete das erste Spanplattenwerk unter der Marke "Egger".
Heute spricht seine „Mitarbeiterfamilie“ in zahlreichen Sprachen, über den ganzen Globus verteilt. Die Liebe zum Holz, zur Natur und zu den Menschen sind die drei Säulen, auf welchen die Stabilität und der Erfolg von Egger beruhen.
Matthias Danzl führte das Bezirksblatt durch das Egger-Stammwerk und beantwortete unsere Fragen.

BEZIRKSBLATT: Herr Danzl, was können Sie zu Ihrer Person sagen?
DANZL: "Ich habe als Werksverkaufsleiter im Bereich Fußboden begonnen und bin heute als Werksverkausleiter in St. Johann tätig."

Wie groß ist das Unternehmen?
"Rund 7.600 Mitarbeiter sind bei der Egger-Gruppe tätig. Allein hier in St. Johann sind es ca. 950. Unsere Werke befinden sich an 17 europäischen Standorten. Unsere Produkte haben weltweit Abnehmer in der Möbelindustrie und dem Holz-Fachhandel. Die Produktpalette ist gleichermaßen präsent in privaten (Küche, Bad, Wohn- und Schlafräumen) sowie öffentlichen Lebensbereichen (Büro, Holzhausmodule, Baumärkte). Egger bietet komplette Lösungen für den Möbel- und Innenausbau, für den konstruktiven Holzbau sowie für Laminatfußböden."
Auf einer Flache von ca. 242.000 m2 befindet sich, neben den Betriebs- und Lagerhallen auch das im März 2015 neu bezogene Egger-Stammhaus, unser neues Verwaltungsgebäude mit rund 250 Büroarbeitsplätzen und eigener Bahnstation."

Was macht EGGER, um im Einklang mit der Natur zu leben?
"Unser Technologieprozess ist ein umweltfreundlicher, in sich abgeschlossener Kreislauf. Selbst die nicht mehr verwertbaren Holzreste werden bei Egger zu einem nützlichen Zweck weiterverarbeitet. Mit der Verbrennung von Biomasse sorgen wir für die Fernwärme in ca. 1.500 Haushalten in St. Johann und Oberndorf. Annährend 40 Mio. € wurden in den vergangenen Jahren in diese hochmoderne Verbrennungsanlage investiert."

Thomas Pointner ist für Personalentwicklung und die Lehrlingsausbildung des Familienunternehmens in Österreich verantwortlich.
Herr Pointner, Sie sind für die neue Egger-Generation zuständig. Warum sollte die Jugend hier lernen?
POINTNER: "Ich bin der Ansprechpartner für jungen Menschen, die ihren Berufsweg bei Egger mittels einer Lehrausbildung starten und fortführen wollen. Unsere Lehrlinge sind die Zukunft von Egger. Wir bieten an unseren Standorten in St. Johann, Wörgl und Unterradlberg eine hochkarätige Ausbildung in den Lehrberufen Holz-, Metall- und Elektrotechnik sowie Bürokaufmann/-frau und Medienfachmann/-frau. Die Ausbildung dauert je nach gewählter Richtung zwischen 3 bis 4 Jahren. Viele Teenager wissen nicht genau, für welchen Berufszweig sie sich entscheiden sollen. Deswegen ist die Teilnahme an den 'Berufspraktischen Tagen' bei uns einfach ein Muss, um um die richtige Berufswahl zu ermöglichen. An zwei ganzen 'Schnuppertagen' bekommt man einen Einblick in den Verlauf der Ausbildung. Das Arbeitsklima, der Teamgeist, die Firmenphilosophie, und nicht zuletzt das leckere Essen in unserem Mitarbeiterrestaurant 'Stammlokal' werden am eigenen Leib miterlebt."

Welche Möglichkeiten haben bei Egger ausgebildete Fachkräfte auf dem heutigen turbulenten Arbeitsmarkt?
"Wer bei Egger ausgelernt hat, ist überall willkommen. Der fachliche und persönlichkeits-orientierte Ausbildungsstandard entspricht einem hohen, europaweit anerkannten Level. Unsere menschen-orientierte Personalpolitik mit laufenden Fort- und Weiterbildungen, Sportveranstaltungen und Gesundheitstagen hält Geist und Körper der Mitarbeiter fit, kreativ und leistungsstark. Die Zufriedenheit jedes einzelnen Mitarbeiters ist einer unserer Grundwerte, und davon profitieren wir alle. Fast 96 % unserer Auszubildenden bleiben nach dem Lehrabschluss im Unternehmen. Das spricht für sich, das spricht für Egger."

Stabiles Halbjahresergebnis für EGGER

(niko). In einem von Herausforderungen geprägten Marktumfeld konnte die EGGER Gruppe mit Stammsitz in St. Johann im ersten Halbjahr ihres Geschäftsjahres 2015/16 ihren Umsatz steigern. Aus der Halbjahresbilanz zum 31. Oktober 2015 geht ein Umsatzplus von 2,7 % im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr hervor: EGGER beschließt das erste Halbjahr mit einem Umsatz von 1,19 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,16 Mrd. €). Das EBITDA konnte mit 172,2 Mio. € auf dem vorjährigen Höchstwert von 172,6 Mio. € gehalten werden. Die Eigenkapitalquote sank im Vergleich zum Vorjahr von 39,7 % leicht auf 38,9 %.

Umsatzzuwächse von +3,9 % gegenüber dem Vorjahreshalbjahr konnten im Bereich Decorative Products für den Möbel- und Innenausbau erzielt werden.
Der Umsatz im Bereich Retail Products (Fußboden) konnte – trotz anhaltender schwieriger Marktlage – mit 168,4 Mio. Euro den Wert des Vorjahreszeitraums ebenfalls um +3,9 % übertreffen. Im Bereich Building Products (Bauprodukte) konnte die Absatzmenge von OSB zwar gesteigert werden, sinkende Preise führten aber im Ergebnis zu einem Umsatzrückgang von 5 %.

Mit Investitionen für Zukunft gerüstet

Im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres 2015/2016 wurden Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in der Höhe von 142,8 Mio. Euro (Vorjahr: 113,6 Mio. Euro) getätigt. Davon entfielen 35,3 Mio. Euro auf Erhaltungsinvestitionen. Für Wachstumsinvestitionen wurden 107,5 Mio. Euro aufgewendet.

Über EGGER

Das seit 1961 bestehende Familienunternehmen beschäftigt rund 7.600 Mitarbeiter. Diese stellen europaweit an 17 Standorten eine umfassende Produktpalette aus Holzwerkstoffen (Span-, OSB- und MDF-Platten) sowie Schnittholz her. Damit erwirtschaftete das Unternehmen im Geschäftsjahr 2014/2015 einen Umsatz von 2,26 Mrd. Euro.

EGGER hat weltweit Abnehmer in der Möbelindustrie, dem Holz-Fachhandel sowie bei Baumärkten. EGGER Produkte finden sich in unzähligen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens: in Küche, Bad, Büro, Wohn- und Schlafräumen. Dabei versteht sich EGGER als Komplettanbieter für den Möbel- und Innenausbau, für den konstruktiven Holzbau sowie für Laminatfußböden.

Gründer Fritz Egger sen (+1982) hatte 1961 seine erste Spanplattenanlage in St. Johann in Betrieb genommen.

„Als Inhaber ist es für uns Ansporn, Motivation und Verpflichtung, die EGGER-Gruppe kontinuierlich weiter zu entwickeln und neue Perspektiven zu eröffnen. Wir wollen als Familienunternehmen eigenständig bleiben und nachhaltig aus eigener Kraft wachsen“, erklären Michael und Fritz Egger.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.