"Lohnsteuer runter!"

Otto Leist und Margit Luxner fordern "mehr Netto vom Brutto" – mit einer Lohnsteuersenkung. | Foto: Foto: ÖGB Tirol
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KITZBÜHEL (niko). Zum Abschluss seiner zweiwöchigen Sommertour durch Tirols Bezirke pocht Otto Leist in Kitzbühel auf eine rasche Lohnsteuersenkung und kritisiert die niedrigen Löhne hierzulande: „Im teuersten Bundesland die schwächsten Löhne zu bezahlen, ist ein Armutszeugnis. Ebenso beschämend ist es, wenn UnternehmerInnen ihre Beschäftigten nach falschen, schwächeren Kollektivverträgen entlohnen. Diese KV-Flucht ist gemeinsam mit dem schlechten Branchenmix der Grund für die geringen Löhne. Eine rasche Lohnsteuersenkung würde Tirols ArbeitnehmerInnen den erforderlichen finanziellen Spielraum einräumen. Die Wirtschaft durch den Konsumanstieg und die Staatskassen durch verstärkten Konsum sind ebenso Gewinner. Ich sehe in der Lohnsteuersenkung eine Win-Win-Win-Situation“, so Leist.

TirolerInnen verdienen 1.636 Euro netto weniger im Jahr

TirolerInnen verdienen im Vergleich zu ArbeitnehmerInnen in anderen Bundesländern nach wie vor am wenigsten. Ihnen bleibt im Jahr ein durchschnittlicher Nettoverdienst bei einer Vollzeitanstellung von 26.765 Euro, während der Durchschnitt bundesweit 28.401 € beträgt. „Nimmt man die atypischen Beschäftigungsformen dazu, dann verdienen Tiroler ArbeitnehmerInnen gerade einmal 18.065 € im Jahr, definitiv zu wenig. Daher braucht es eine Lohnsteuersenkung, damit Menschen wieder mehr Netto vom Brutto haben“, so Leist. Der ÖGB Tirol kritisiert die KV-Flucht einiger Tiroler UnternehmerInnen und fordert eine unabhängige Schlichtungsstelle für strittige Kollektivvertragszugehörigkeiten.

Kitzbühel: Teuerster Wohnbezirk, 7.geringste Einkommen

Kitzbühel zählt österreichweit zu den teuersten Wohngegenden. „Trotzdem sind unsere Einkommen beschämend niedrig. Das durchschnittliche Jahresnettoeinkommen der KitzbühlerInnen liegt mit 16.391 € deutlich unter dem Durschnittswert in Tirol. Dass ArbeitnehmerInnen aus dem Bezirk 9,3 % weniger verdienen, liegt an der einseitigen Branchenstruktur. Viele können sich kaum mehr die lebensnotwendigen Dinge leisten. Ich frage mich überhaupt, wie wir ArbeitnehmerInnen die Lebenshaltungskosten mit diesen Löhnen bewältigen können“, sagt Magrit Luxner, stv. Unterländer ÖGB-Regionalvorsitzende.

Tourismus zu unsicher

Dass das Standbein Tourismus für den Wirtschaftsraum Tirol zu unsicher ist, bekräftigte selbst Tirols WKO-Präsident Bodenseer. „In unserem Bezirk baut man ausschließlich auf Dienstleistungsbranchen, sei es der Handel oder der Tourismus. Wir brauchen aber gut bezahlte und ganzjährige Vollzeitarbeitsplätze. Diese sehen wir nicht nur in einer Reindustrialisierung, sondern auch in Future- und Hightech-Jobs“, so Luxner.

Leist-Bezirkstour durch Tirol

Der ÖGB hat seine Kampagne „Lohnsteuer runter!“ Anfang Juli gestartet und hat aktuell mehr als 204.000 Unterschriften gesammelt. „Die Kampagne läuft gut, das Feedback der ArbeitnehmerInnen ist hervorragend. Wir erhalten für unsere Forderung nach mehr Netto vom Brutto großen Rückhalt. Selbst ArbeitgeberInnen sprechen uns darauf an, dass sie glücklich darüber wären, wenn ArbeitnehmerInnen mehr Geld übrigbleibt“, berichtet Leist von seiner Tour durch Tirols Bezirke.

Fotos: Kogler, ÖGB Tirol

Otto Leist und Margit Luxner fordern "mehr Netto vom Brutto" – mit einer Lohnsteuersenkung. | Foto: Foto: ÖGB Tirol
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