Steindl Glas stellte Konkursantrag
Passiva von 10 Mio. €, 129 Dienstnehmer und 208 Gläubiger betroffen
ITTER (red.). Über das Vermögen der Firma Steindl Glas GmbH in Itter wurde am Dienstag am Landesgericht Innsbruck aufgrund eines Eigenantrages das Konkursverfahren eröffnet, berichtet Gerhard Weinhofer vom Österreichischen Verband Creditreform.
Das Unternehmen wurde 1994 gegründet (Geschichte geht bis 1934 zurück) und beschäftigt sich mit der Erzeugung von und dem Handel mit Glaswaren.
Die Insolvenzursachen liegen in einem drastischen Preisverfall auf dem Markt der Glasveredelung und einem massiven Rückgang des Auftragsvolumens (Degeneration des Marktes). "Es gab einen erheblichen Umsatzrückgang; die ungünstige Kapitalstruktur führte zu hohem Zinsendienst; das wirkte sich negativ auf die Liquidität aus. Zudem bestehen in der Branche Überkapazitäten, die sich auf die Preise am Markt negativ auswirken. Auch die Erwartungen über die Geschäftsentwicklung sind negativ, für 2013/14 geht man bei Steindl von einem Jahresverlust von 3 Mio. € aus. Der Masseverwalter wird entscheidem müssen, ob eine Fortführung des Betriebs möglich ist. Es sieht jedoch schlecht aus. Eine Sanierung aus eigener Kraft scheint nicht möglich, ob sich ein kräftiger strategischer Partner findet, wird sich erst zeigen", erklärt Klaus Schaller vom KSV 1870.
Laut KSV Tirol sind 129 Dienstnehmer und lt. Creditreform über 208 Gläubiger betroffen. Die Verbindlichkeiten beliefen sich auf rund 10 Mio. €. Das Eigenkapital war laut KSV negativ.
In Itter, aber auch in Nachbargemeinden wie Hopfgarten oder Wörgl, zeigt man sich überrascht und erschüttert von der Insolvenz des Traditionsunternehmens. Der Gemeinde kommt ein potenter bzw. der größte Arbeitgeber und Kommunalsteuerzahler abhanden.
Die Beschäftigten wurden beim AMS-Frühwarnsystem vorgemeldet.
Zum Masseverwalter wurde RA Stefan Geiler bestellt. Gläubiger können ihre Forderungen über Creditreform bis zum 11. Juni anmelden. Die 1. Gläubigerversammlung findet am 25. Juni statt.
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