Für die Pfahlbauten auf Tauchstation

Forschungstaucher bei einem Kontrolltauchgang bei der Welterbestätte | Foto: Kuratorium Pfahlbauten/Henrik Pohl
8Bilder
  • Forschungstaucher bei einem Kontrolltauchgang bei der Welterbestätte
  • Foto: Kuratorium Pfahlbauten/Henrik Pohl
  • hochgeladen von Vanessa Pichler

KEUTSCHACH (vp). Vier Forschungstaucher - drei Archäologen und ein Grabungstechniker - führen noch bis 13. April ein Monitoring bei den Pfahlbauten durch. Denn mit der Auszeichnung zum UNESCO-Welterbe ergibt sich neben neuen Chancen auch die Verpflichtung, die 6.000 Jahre alten Siedlungsreste zu erhalten. "Seit 2013 betreut das Kuratorium Pfahlbauten die Bauten im Keutschacher See und seitdem wird regelmäßig ein Monitoring durchgeführt. Es wird der Zustand mit Fotos und Videos dokumentiert, die Ausdehnung der Kulturschicht vermessen, wir lesen die Erosionsmarke ab", erklärt Archäologe Henrik Pohl vom Kuratorium.

Zander bereitet Sorgen

Damit werden Veränderungen, etwa Erosionsprozesse, genau beobachtet, um Schäden vorzubeugen und den Zustand stabil zu halten. Pohl: "Der Zustand ist derzeit stabil. Sorgen macht uns, dass der Zander den Bereich der Fundstelle als Laichstätte ausgewählt hat."
Der Zander kann nicht nur Schäden an der Kulturschicht verursachen, er ist auch aggressiv, was den Tauchern die Arbeit erschwert. Ohnehin müssen sie sehr vorsichtig und konzentriert bleiben. Die Arbeit im etwa sieben Grad kalten Wasser ist auch physisch anstrengend.

Bojen kennzeichnen Fundort

Was Schutzmaßnahmen betrifft, sei man mit den Fachkollegen in regem Austausch, so Pohl: "Allerdings kann ich noch nicht sagen, welche genau es im Keutschacher See noch geben wird. Es werden aber sicher weitere Maßnahmen stattfinden."
Eine davon ist, dass im Rahmen des zweiwöchigen Monitoring-Prozesses die UNESCO-Welterbestätte mit Bojen markiert wird.
Denn letztendlich ist dort das "Betreten verboten". Das bedeutet, es gibt ein Tauchverbot. Selbst die Archäologen mussten um eine Tauch-Genehmigung ansuchen. Verboten ist auch das Befahren des Bereiches mit Booten und das Angeln. Es könnten empfindliche Siedlungsreste für immer zerstört werden.

Viel Aufklärungsarbeit

Die Bojen machen die Fundstelle also sichtbar. Und genau das ist auch die Herausforderung in der Aufklärungsarbeit über die Pfahlbauten, wie Lieselore Meyer, Site Managerin des Kuratoriums Pfahlbauten, erläutert: "Die Pfahlbauten sind so wertvoll, aber eben nicht sichtbar. Ich bemühe mich um viel Aufklärung der lokalen Bevölkerungen, auch der Fischer."
Weiters ist Meyer mit dem Marketing des UNESCO-Welterbes betraut. "Da gibt es viele Ideen, es ist noch keine spruchreif. Wir befinden uns in der Phase der Projektentwicklung."

UNESCO-Welterbe Pfahlbauten

Fünf urgeschichtliche Pfahlbausiedlungen sind seit 2011 in Österreich UNESCO-Welterbe: an Keutschacher See sowie Mondsee und Attersee (beide OÖ).
111 Fundstellen in sechs Ländern (Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Schweiz, Slowenien) bilden das UNESCO-Welterbe Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen.

Unter Wasser, in Seeböden oder in feuchter Umgebung von Mooren bleiben Materialien wie Holz, Textilien oder Nahrungsreste besser erhalten. Bei den Pfahlbauten findet man z. B. Holzkonstruktionen ehemaliger Häuser, Werkzeuge aus Holz, Bein und Geweih, Behälter aus Bast und Rinde, Reste von Nahrung etc. Man gewinnt Einblicke ins Leben von 6.000 Jahren.

Die Siedlung im Keutschacher See

Vor 6.000 Jahren befanden sich auf einer heute unter Wasser liegenden Untiefe (früher wahrscheinlich eine Insel) mitten im Keutschacher See Hütten. Eine ähnliche Siedlungsstelle gab es auch im Hafnersee.
Erbaut wurden die Hütten Anfang des 4. Jahrtausends v. Chr., sie wurden etwa 200 Jahre lang genutzt. Man entdeckte in dieser Zeit gerade Kupfer als Werkstoff. Die meisten Werkzeuge waren aber aus Stein, Knochen- und Geweihstücken und Holz. Holz galt als wichtigster Werkstoff - für die Hütten, Einbäume, Werkzeuge, Speere, Bögen, Pfeile und als Brennholz.
1864 wurde die Siedlung als erste Pfahlbausiedlung in Österreich entdeckt.

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Anzeige
10 Video

Gewinnspiel
Unser Frühlingsgewinnspiel! Mitspielen und tolle Preise im Gesamtwert von 7.000 € gewinnen!

Kärnten-Kenner aufgepasst: Mitspielen und attraktive Preise gewinnen!Der Frühling ist endlich da und Kärnten hat so viel zu bieten. Deshalb alle Kärnten-Kenner aufgepasst: Ob Brauchtum, Sport, Geografie oder Geschichte, beim großen MeinBezirk-Frühlingsgewinnspiel der Woche können Sie Ihr Wissen rund um den sonnigen Süden Österreichs testen und wöchentlich wertvolle Preise gewinnen. Der Frühling kann kommenUm den Frühling gebührend zu feiern, verlost die Woche Kärnten beim großen...

Anzeige
Foto: AVS

AVS - Stellenangebot
Verstärkung für Standort "Kinderwohnen am Techelsberg" gesucht

Die Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe Kärntens sucht zur Verstärkung des Teams ab sofort für den Standort Kinderwohnen am Techelsberg eine(n) Fachsozialbetreuer*in (BB/BA) bzw. eine(n) Sozialpädagog*in in Vollzeit oder in Teilzeit. Ihre Aufgabe(n): Die ganzheitliche Begleitung von Kindern zwischen 5 und 16 Jahren mit Behinderung bzw. sozialen Benachteiligungen, in allen Belangen des täglichen Lebens, der Pflege und der Freizeitgestaltung. Wir bieten Ihnen ein angenehmes und sicheres...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.