Rosental startet jetzt in Sachen Klimaschutz durch
Thermische Sanierungen, Fernwärme-Mikronetze, Photovoltaik-Projekte: Die zwölf Gemeinden der KEM Carnica Rosental starten mit der Umsetzung ihrer Projekte.
ROSENTAL (vp). Seit Jänner 2016 sind zwölf Gemeinden Teil der Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Carnica Rosental. Dieses Jahr wurde nun genutzt, um im Rahmen der Ziele (siehe unten) konkrete Maßnahmen abzuleiten. Im Jänner startet die zweijährige Umsetzungsphase. "Noch vor Weihnachten reichen wir die Detailplanung ein, sie muss von der Förderstelle genehmigt werden", so Modellregionsmanager Armin Bostjancic-Feinig. Die Gemeinden profitieren von der KEM, da über sie gewisse Förderungen besser abzuholen sind, Bostjancic-Feinig unterstützt auch bei den Förderanträgen und fungiert als Koordinator.
Fokus auf Photovoltaik
Doch es ist auch bis jetzt schon etwas passiert: Derzeit wird eine 16 kWp-Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kläranlage in Gotschuchen fertiggestellt. Die Förderung über die KEM wurde genehmigt. Eingereicht wurde weiters ein Heizungstausch auf Pellets im Rosegger Bauhof.
Photovoltaik auf öffentlichen Flächen spielt eine große Rolle: Ziel sind 100 kWp in den nächsten zwei Jahren.
Eine Arbeitsgruppe wird sich mit der Ausarbeitung eines alternativen Mobilitätskonzeptes beschäftigen - vor allem für die Gemeinden Zell und St. Margareten, wo der Bedarf am höchsten ist.
Unterstützung bei thermischen Sanierungen
"Sehr detailliert haben wir uns mit der Energie-Ist-Analyse bei öffentlichen Gebäuden - von Schulen bis zu Feuerwehrhäusern - beschäftigt, sodass sich die Gemeinden vergleichen können und sehen, wo noch etwas zu tun wäre. Hier werden sich einige Mustersanierungen, also thermische Sanierungen, ergeben, welche die KEM fördertechnisch begleitet. Über die KEM sind aus einem eigenen Topf für solche Sanierungen höhere Förderungen zu lukrieren", so Bostjancic-Feinig. Konkret wird dies bei den Schulen in St. Margareten und Ludmannsdorf passieren.
Um das Energiesparen im öffentlichen Bereich zu forcieren, wird es auch kostenlose Kurse für Gemeinde-Mitarbeiter geben, um Bewusstsein zu schaffen.
Kooperation zwischen Gemeinden
Auch Fernwärme-Mikronetze sind angedacht. In St. Margareten geht man dies, unterstützt durch die KEM, bereits 2017 bei gemeindeeigenen Gebäuden an. Ein weiteres großes Thema sind gemeindeübergreifende Kompostieranlagen bzw. Grünschnitt-Sammelzentren. "Das größte Interesse herrscht dafür in Keutschach, Schiefling, Maria Wörth und Velden, wo wir das als Pilotprojekt umsetzen wollen. Es wird aber sicher ausgeweitet."
Ein weiterer Fokus liegt auf Biomasse. In Gesprächen mit der Waldwirtschafts-Gemeinschaft Carnica Region Rosental wurde deutlich: Wichtig wären lokale Hackplätze in den Gemeinden, wo Hackschnitzel produziert werden können, die wiederum in der Region Verwendung finden.
Bostjancic-Feinig: "Ab Jänner starten wir durch. Unsere sieben Energie-Teams bestehend aus Unternehmern und Interessierten haben sich auch schon gebildet. Sie befassen sich mit den einzelnen Maßnahmen und fungieren als Berater."
Die zehn Maßnahmen bzw. Ziele im Groben:
1. Koordination der Konzeptumsetzung
2. Durchführung eines Projektmanagements
3. Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung
4. Forcierung von Photovoltaik und Solarthermie auf öffentlichen Flächen
5. Forcierung alternativer Mobilitätsangebote in der Region
6. Optimierung von Energieeinsparungspotenzialen im öffentlichen Bereich
7. Sensibilisierung und Integration der Schulen für das Programm "Klimaschulen"
8. Aufbau und Aktivierung eines regionalen Energieteams/KEM-Netzwerks
9. Forcierung des Einsatzes biogener Ressourcen
10. Prozessbegleitung zur Generierung von innovativen Leitprojekten
Mitwirkende Gemeinden:
Feistritz, Ferlach, Keutschach, Köttmannsdorf, Ludmannsdorf, Maria Rain, Maria Wörth, Rosegg, St. Margareten, Schiefling, Velden, Zell.
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