Tag des Honigs: Aktion zum Schutz der Carnica Biene
Wegen der Witterung werden im kommenden Winter wieder hohe Ausfälle erwartet - Umweislungsaktion zum Schutz der Carnica Biene
Am 7. Dezember ist der tag des Honigs. Gedenkt wird dem heiligen Ambrosius, der Schutzpatron der Städte Mailand und Bologna, sowie der Schutzpatron der Imker, Wachszieher und der Bienen. „Der Tag des Honigs sollte ein Tag sein, an dem wir die heimische Bienenwirtschaft und die Leistung unserer Imker würdigen“, so Landesrat Christian Benger. Nach den extremen Einbußen im Jahr 2016 (regional bis zu 70 Prozent), war 2016 ein gutes Jahr für Bienen. Die Ausfälle konnten auch auf Grund des 7-Punkte Programmes aufgeholt werden. Nur der Frost im Frühjahr 2016 hat Einbrüche bei Blütenhonig gebracht. Erfreulich ausgefallen ist dafür die Waldhonig Ernte.
Milben Ausbreitung erwartet
Wegen der Witterung von Herbst bis jetzt erwartet man im kommenden Winter wieder hohe Ausfälle in den Bienenstöcken. Wegen der zu hohen Temperatur für diese Jahreszeit befürchtet man die Ausbreitung der Varroa-Milbe. „Darauf sind wir vorbereitet. Es wird das Carnica-Zuchtprogramm hochgefahren und von Seiten des Landes unterstützen wir die Umweiselungsaktion mit 45.000 Euro“, so Benger. Damit werden 1.500 Reinzuchtköniginnen für eine Umweiselungsaktion finanziert. Jeder Imker kann an dieser Aktion zum Selbstkostenpreis von 12 Euro teilnehmen. Königinnen von nicht Carnica-Völkern (an gelben Hinterleibsringen erkennbar) werden durch Carnica Reinzuchtköniginnen ausgesuchter Zuchtbetriebe ersetzt. Die Aktion wird von geschulten Umweiselungs-Beauftragten durchgeführt.
Erlöse deckt nur den Sachaufwand
Pro Bienenvolk werden zirka 12 bis 15 Kilogramm Honig geerntet. Im Jahr sind das rund 520 Tonnen. „Damit erklärt sich von selbst, wie wichtig die Bienenwirtschaft für unser Land ist und warum wir so sehr auf die Regionalität setzen“, so Benger. Erhebungen zeigen jedoch, dass die Erlöse lediglich den Sachaufwand decken. In Kärnten wird der Wert von weiteren Bienenprodukten wie Wachs, Pollen und Propolis auf rund 520.000 Euro geschätzt.
Blühflächen für heimische Bienen
Gemeinsam mit dem Bienenzuchtverband habe Benger deshalb einen Etiketten-Wettbewerb initiiert. „Unser Honig muss in den Regalen sofort erkennbar sein“, so Benger. Der Wettbewerb läuft noch. Auch im Jahr 2017 soll alles daran gesetzt werden, dass heimische Bienen genügend Blühflächen vorfinden. Ständig werden heimische Produkte und Qualität gefordert, dann werden wir auch am Bienenwirtschaftsgesetz festhalten, das genau darauf abzielt“, so Benger zum Tages des Honigs.
Fakten zum Bienenwirtschaftsgesetz:
Das Bienenwirtschaftsgesetz wurde 2007 im Kärntner Landtag beschlossen.
Ziel: ausschließlich die heimische Carnica Biene zu halten. Eine fünfjährige Übergangsfrist für Imker wurde vorgesehen, damit sich Erwerbsimker auf diese Bedingungen einstellen können. Die Frist ist 2013 ausgelaufen. Beschwerden und Klagen von Seiten jener, die die Umstellung auf die Carnica Biene nicht vollzogen haben, liegen vor.
Zahlen und Fakten:
Ein Bienenvolk hat:
• ca. 3 km Flugradius
• rund 28 km² Bestäubungsfläche
• 40 Mio. Blütenbesuche pro Tag
• 80.000 Flugkilometer im Jahr
In Kärnten gibt es:
• 3.151 Imkerinnen und Imker (Tendenz steigend)
• 35.746 Bienenvölker
• 101 Bienenzuchtvereine
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