Ulrichsberg - Geschichte
Vermeintliches Noreiaheiligtum
Kreuz und Kirchenruine auf dem Ulrichsberg
Noreia-Weihestein über dem Kirchenportal auf dem Ulrichsberg (verkehrt eingemauert)Vereinzelte Funde lassen auf eine prähistorische Besiedlung am und auf dem Ulrichsberg schließen.
Bis in die Spätantike gab es auf der Kuppe des Ulrichsbergs eine weitläufige Höhensiedlung rund um eine frühchristliche Kirche (5.-6. Jhd.), die jedoch von slawischen Stämmen, die im Zuge der Völkerwanderung Kärnten besiedelten, gegen Ende des 6. Jahrhunderts zerstört wurde.
Ein Haus auf der Bergkuppe, dessen Fundamente heute etwas abseits vom Weg erkennbar sind, wurde lange Zeit als eine im 1. Jahrhundert nach Christus errichtetes und der Landesgöttin Isis-Noreia gewidmete Kultstätte gedeutet, wird aber nach heutigem Forschungsstand der Spätantike zugeordnet.
Im Jahr 983 wurde der Ulrichsberg als erstmals in einer Urkunde von Kaiser Otto II genannt.
Im Jahr 1485 wird eine dem Heiligen Ulrich von Augsburg geweihte Kirche errichtet. 1686 wurde die letzte Messe in der gotischen Kirche abgehalten. 1786 wurde sie durch einen Blitzschlag stark beschädigt und dann dem Verfall preisgegeben. Um 1900 kam es zur gänzliche Zerstörung der Kirche durch einen Brand. Heute ist die Kirche nur mehr als Ruine erhalten.
1933 kam es zur Wiederherstellung. Bis 1934 wurden hier alljährlich die Gedenkfeiern zum 10. Oktober abgehalten, veranstaltet von der Kärntner Landsmannschaft. Die Grundsteinlegung für das „Heimkehrerkreuz“1958, einem 20 m hohen Kreuz neben der Ruine, als Gedächtnisstätte für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Im selben Jahr kam es zur Renovierung der Kirchenruine. Seit damals findet dort jährlich das Treffen der Ulrichsberggemeinschaft statt.
Die „Heimkehrer-Gedenkstätte“ wurde 1959 eingeweiht.
Im Jahr 1984 wurden die drei Ulrichsbergglocken geweiht. 1992 kam es zur Errichtung des Europa-Steines. Am 17. August 1997 gab es eine mutwillige Zerstörung der Gedenkstätte. Die wiederhergestellte Gedenkstätte wurde am 5. Juli 1998 wieder gesegnet.
Traditionsgemäß findet an jedem ersten Sonntag im Oktober von der Ulrichsberggemeinschaft eine Gedenkfeier statt. Teilnehmer der Veranstaltung sind ehemalige Wehrmachtsoldaten und Veteranenorganisationen aus ganz Europa, die Teilnehmerzahlen betrugen ungefähr 1000 Personen. An der Gedenkfeier nehmen Verbände der Kriegsgeneration und andere Organisationen teil. Die Teilnahme von SS-Veteranen (die sich 1995 formell zurückzog) und deutschen sowie belgischen Neonazigruppen zog anhaltende Proteste nach sich.
Seit einigen Jahren versuchen verschiedene Organisationen auf die ihrer Meinung nach geschichtsrevisionistischen Hintergründe dieser Gedenkveranstaltung hinzuweisen.
Der Ulrichsberg Ist auch die zweite Station des traditionellen Vierbergelaufes welcher am Magdalensberg um Mitternacht beginnt und nach dem Ulrichsberg der Veitsberg erklommen wird und um ca 17 Uhr sollte auch der letzte Vierbergler den Lorenziberg erreicht haben um in den Himmel zu kommen.
Dieses geschichtsträchtige Monument habe ich erwandert und es gab als Belohnung einen sonnigen Blick von Maria Saal nach Klagenfurt und dem Wörthersee. Viele Kultur und Wanderhungrige genoßen wie ich die Sonne und den wunderbaren Ausblick.
Alfons Lepej
14 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.