Jung und Alt auf einem gemeinsamen Weg
Generationenprojekt: Bereichernde Kontakte zwischen Jung und Alt stehen in Grafenstein auf der Tagesordnung.
GRAFENSTEIN (vp). Als "sinnstiftendes Vorzeige-Projekt", das von unten aus gewachsen ist, bezeichnet Anna Moser (Unterabteilungsleiterin für Generationen, Ältere Beschäftigte und Senioren im Amt der Kärntner Landesregierung) das Generationenprojekt "Lebenskunst Altern" in Grafenstein, das mittlerweile in allen Kinderbetreuungseinrichtungen Einzug gefunden hat.
Von Kartoffelernte bis Wanderung
Seinen Ausgang nahm es schon vor etwa drei Jahren. Seniorenbund-Obfrau Roswitha Kulterer erzählt: "Ein paar Omis haben oft die Kinder in der Kindertagesstätte abgeholt und irgendwann ergab sich ein Gespräch mit Leiterin Heidi Krämer." Unter dem Motto "Tu was, dann tut sich was" finden seitdem zahlreiche generationenübergreifende Aktivitäten statt: gemeinsame Kartoffelernte, Lebkuchen backen, Basteln, Schneewandern, Besuche im Altersheim etc.
"Werden gebraucht"
Kürzlich gab es eine Einladung zu Künstler Heimo Luxbacher, wo Bilder entstanden, die dann beim Seniorenkirchtag ausgestellt und teilweise auch versteigert wurden. Kulterer: "Für uns ist das eine große Freude, die Kinder sind so dankbar, geben einem so viel zurück. Einige Senioren, die selbst keine Enkel haben, erleben so das Oma-Sein und wir merken, dass wir noch gebraucht werden."
Birgit Schildberger von der Kindertagesstätte erzählt: "Wir machen sehr viele Ausflüge und da unterstützen uns die Omas und Opas sehr. Dass sie bei uns ein und aus gehen, ist normal."
Spürbare Harmonie
Das Thema "Generationen" wird auch in der Clemens-Holzmeister-Schule gelebt. Im Rahmen des Kunstschwerpunktes entstanden kürzlich unter Anleitung des Künstlers Stanko Sadjak gemeinsam mit Eltern, Großeltern und Co. tolle Werke. Direktorin Sylvia Grumet: "Es sind paarweise Bilder zum selben Thema entstanden. Dabei sieht man den unterschiedlichen Zugang der Generationen. Ganz toll an diesem Projekt war die Harmonie, die zu spüren war." Der Reinerlös der Bilder kommt sozialen Projekten in der Volksschule zugute.
Grumet freut, dass das Generationenprojekt mittlerweile im gesamten Lehrkörper "angekommen" ist. "Wir denken etwa eine Initiative mit ,Lese-Omas' an."
Kindergarten auch dabei
Auch der Kindergarten stieg jetzt in das Projekt mit ein. Nicole Hanschitz erzählt: "Wir waren jetzt mit Großeltern auch bei der Kartoffelernte dabei. Geplant sind auch gemeinsames Brot backen und Topfen herstellen." Der Kindergarten stellt beim Projekt "Lebenskunst Altern" auch das Gesundheits-Thema in den Mittelpunkt.
Herausforderung gemeinsam meistern
Das Land Kärnten unterstützt das Generationenprojekt derzeit in zehn Pilotgemeinden, darunter auch Grafenstein. Anna Moser: "Heutzutage stehen wir vor einer gesellschaftlichen Herausforderung, weil wir alle immer älter werden: Wie können wir ältere Menschen integrieren? Oft sind sie nur unter sich." Das Grafensteiner Vorzeige-Projekt zeige, was alles möglich ist.
Natürlich unterstützt auch die Gemeinde die Initiative, so Bgm. Stefan Deutschmann: "Das ist auch ein Beitrag zur Lebensqualität in Grafenstein. Nicht umsonst sind über 130 Bürger über 80 Jahre alt."
Am 20. November wird das Projekt "Lebenskunst Altern" vorgestellt. Damit ist es aber nicht zu Ende. Es stehen bereits zahlreiche weitere Aktivitäten auf dem Programm ...
Zur Sache: Präsentation von "Lebenskunst Altern"
Freitag, 20. November, 16 Uhr, Hambruschsaal Grafenstein.
Am Programm:
Beiträge der Kindertagesstätte Sterntaler, des Kindergartens (Ausdruckstheaterstück) und der Volksschule (Schulchor mit eigenem Lied zum Projekt), Ausstellung der Kunstwerke, "Flohmarkt-Tauschbörse" für Kinderartikel und Spielzeug und vieles mehr.
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