BEI TAG UND BEI NACHT - VORPREMIERE
ein Dokumentarfilm von Hans Andreas Guttner
Am 18. August 2016 fand im Open air Kino im Burghof Klagenfurt die
Vorpremiere
zum Kinofilm „Bei Tag und bei Nacht“, statt. 200 Leute, darunter viele Ärzte, sahen die filmische Umsetzung über das Leben eines Landarztes und die Vielfalt seiner Einsätze in teils sehr abgelegenen Bergdörfern an.
Nicht selten war ein anerkennendes Raunen, oft aber auch ein herzliches Lachen zu hören, das letztlich neben großer Anerkennung für diese schwierige Arbeit, auch tiefer Betroffenheit Platz machte.....
Der Kinofilm erzählt zwei Geschichten gleichzeitig, nämlich die arbeitsintensive, oft nicht ungefährliche Arbeit eines echten „Bergdoktors“ und die schwierige Situation der Bergbauern.
Beide, Landarzt und Bergbauern, minimieren sich in bedenklichem Ausmaß, so dass durch die Abwanderung die Gefahr besteht, dass mitunter bald „Geisterdörfer“ entstehen.
Der Regisseur begleitete seinen Bruder - Dr. Martin Guttner aus Oberdrauburg - ein ganzes Jahr hindurch. Das Ergebnis ist ein einfühlsames Filmporträt, das mit gewaltiger Bildsprache punktet. Auch wenn der Zwickenberger Dialekt vielleicht nicht für jeden sofort verstehbar ist, dieser Film braucht nicht viele Worte, um „unter die Haut“ zu gehen.
Beeindruckend auch die vielfältigen Einsätze des „echten“ Bergdoktors. Da heißt es Notarztwisssen, Facharztwissen, sowie Psychotherapeutenwissen in die Arbeit als Allgemeinmediziner zu integrieren, denn in der Abgeschiedenheit der Bergbauerndörfer ist es oft nicht möglich, einen Facharzt in der nächstgelegenen Stadt zu konsultieren, denn die Menschen hier wollen nur einen Arzt, den ihres Vertrauens und der hat eben viele Bereiche abzudecken.
Ob Verkehrsunfall oder Bergunfall, oft ist Dr. Guttner der erste am Unfallort und hat bis zum Eintreffen von Rettung oder Rettungshubschrauber lebensnotwendige Erstversorgung zu leisten. Nicht selten auch unter widrigsten Wetterbedingungen auf gefährlichen Bergstraßen im Winter.
Bei Tag und bei Nacht eben.
Eine Glanzleistung ist meiner Meinung nach auch die Filmmusik von Lars Kurz, die das Unbehagen, das durch die Filmaussage entsteht, enorm unterstützt.
In seiner Eigenkomposition baut Kurz die Musik zwar auf lokalen Tönen auf, durchbricht diese aber, indem er unter anderem in das Klavier Löcher bohrt und auf einem kaputten Akkordeon spielen lässt.
Das Ergebnis kann sich nicht nur hören lassen, es schafft in seiner Schrägheit tiefe Emotion.
Alles in allem, ein Kinofilm, den man keinesfalls versäumen sollte!
Kinostart: 14. Oktober 2016
Trailer, sowie alle 44 Musikstücke können unter nachstehendem Link angehört werden...
http://www.beitagundbeinacht.com/trailer-soundtrack/
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