ein Öl gegen zwei Essige/un aceite contra dos vinagres - teatro zumbayllu
ein szenisches Experiment nach César Vallejo
Für eine 2016 geplante Inszenierung von Texten des peruanischen Autors wird es 2015 eine Einführungsphase mit szenischen Lesungen und kleineren Inszenierungen geben, in denen die Ergebnisse unserer Übersetzungen und die Möglichkeiten der Inszenierung von Prosa und Gedichten ausprobiert und analysiert werden.
Übersetzung: Sara Zambrano, Florian Zambrano
Kollektive Kreation & Präsentation: Felix Strasser, Sara Zambrano, Florian Zambrano, Jorge Romero Mora
Musikalische Begleitung: Jesús Huamán
Bühne/Technik: Stefan Rasinger
Verwendete Texte: Tungsteno und Paco Yunque, Gedichte in Prosa (1939)
Poemas Humanos (1939), Trilce (1922), Los Heraldos Negros (1919)
Vallejo wollte die Abschweifungen nicht, er wollte dorthin wo es ungebremst schmerzt, lacht, verhöhnt und verstümmelt und liebt. Wo dieser Punkt liegt, kann man nur erahnen, intuitiv abstecken. Weshalb auch wir abschweifen werden, den Umweg suchen müssen, um uns seine Worte greifbar zu machen. Unser Umweg ist eine vielseitige szenische Bearbeitung, die durch Musik, Übersetzung, Choreographie und Repetition mehrere gesprochene, wie szenische Sprachen ausnützen möchte, um einen Blick auf die Details und Besonderheiten seiner Sprachkonstrunkte aus mehreren Winkeln zu versuchen. Die Übersetzung ist vermutlich eine der intensivsten Formen einen Text zu lesen und dass es von Vallejos Texten nur wenige Translationen ins Deutsche gibt, kommt uns zu gute, da wir daher sehr wortgetreu und oft wortwörtlich zu übersetzen im Stande sind und den Worten neue Körper leihen können.
Impulsgebend erscheint bei den Arbeiten Cesar Vallejos die Universalität der Sprache, die in vielen Fällen aus den gekonnten Aneinanderreihungen von regionalen Besonderheiten hervorging. Wie sich dies in der peruanischen Literatur vollzog, beschreibt José María Arguedas ausgehend von den sprachlichen Verwebungen, die er in El Tungsteno fand: „Aber es existiert der Fall, ein realer Fall, in welchem der Mensch aus diesen Regionen, der sich fremd fühlte gegenüber dem vererbten Spanisch, sich in der Notwendigkeit sieht sich die fremde Sprache als Primärelement anzueingnen, das er modifizieren muss, dem er etwas wegnimmt und hinzufügt, bis es sich in sein eigenes Instrument verwandelt.“1
Die Schwierigkeiten Poesiw und Prosa zu inszenieren, wollen wir in diesen ersten Versuchen abschätzen und ausprobieren, um aus den Reaktionen des Publikums abzuwägen, wie weit gegangen, ausgeschweift werden muss, um in dramatischer Form wieder zu den Kernpunkten von Vallejos Sätzen zu gelangen.
Tickets: 06801347841 und info@teatrozumbayllu.net
www.teatrozumbayllu.net
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