Fast 15 Prozent weniger Passagiere am Flughafen Klagenfurt
Der Kärnten Airport verweist auf ein Ausnahmejahr wegen der Pistensanierung und der damit verbundenen eingeschränkten Betriebszeiten.
Am Kärnten Airport wurden im abgelaufenen Jahr 193.709 Passagiere abgefertigt, das entspricht einem Minus von 14,9%. Bei den Flugbewegungen wurde ein Rückgang von 13,51% verzeichnet, heißt es in einer Aussendung des Flughafens.
Als Grund für den Passagierrückgang werden sowohl die eingeschränkten Betriebszeiten im Juli und August und die Totalsperre von 12. September bis 3. Oktober genannt, wie auch die personell bedingten Ausdünnungen im Flugplan von Austrian Airlines.
Diese 2016 erfolgte infrastrukturelle Sanierung und die Direktverbindungen nach Wien (Austrian Airlines) sowie Köln/Bonn und Hamburg (beide Eurowings) würden die Grundlage für den weiteren Ausbau des Angebotes bilden. Vor allem die Destinationen Köln/Bonn und Hamburg würden in der gesamten Region ausschließlich ab dem Flughafen Klagenfurt direkt bedient und würden so ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal für den Kärnten Airport darstellen.
Nach den Bautätigkeiten und der anschließenden Anpassungsphase würden die aktuellen Zahlen zudem zeigen, dass mit Jahresende langsam wieder das alte Niveau an Passagierzahlen erreicht werde.
Berlin-Verbindung bis Ende März
Die Verbindung nach Berlin ist vorerst noch bis Ende März 2017 im Flugplan, an einer Wiederaufnahme werde mit Hochdruck gearbeitet.
Springer Reisen wird zudem von Juni bis September einen samstäglichen Charterflug auf die griechische Insel Kefalonia anbieten.
Runder Tisch gefordert
Erste Reaktionen politischer Vertreter: Schulterschluss und runder Tisch, um eine Lösung für den Kärnten Airport zu finden. FPÖ-Obmann Gernot Darmann fordert in einer ersten Reaktion einen runden Tisch mit allen Verantwortlichen und fragt, wo die 2014 in der Regierung beschlossenen Begleitmaßnahmen wie ein Incoming-Konzept bleiben würden.
Auch der Klagenfurter Gemeinderat Klaus-Jürgen Jandl äußerte sich - bereits vor Veröffentlichung der Zahlen - kritisch zum Kärnten Airport und begrüßte den Rückzug Max Schintlmeisters als Geschäftsführer, da es für Stadt und Land eine Chance sei, einen ausgewiesenen Fachmann/Fachfrau für diese Aufgabe zu finden. Die Verantwortung läge aber neben Schintlmeister auch bei Kärnten-Werber Christian Kresse sowie Landesrat Christian Benger, sagte Jandl kürzlich. Stadt, Land, Industriellenvereinigung, Wirschaftskammer müssten sich nun an einen Tisch setzen, um die bestmögliche Lösung zu finden, so Jandl.
Ausschreibung für Teilprivatisierung im Frühjahr
Für Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz steht außer Zweifel, dass die Sanierung ein wesentlicher Faktor für den Rückgang der Passagierzahlen ist, es sei aber keinesfalls der alleinige Grund. Nun müsse man gegensteuern, denn vor allem für Tourismus und Wirtschaft habe der Flughafen eine große Bedeutung.
Die Ausschreibung für die Teilprivatisierung sei in Vorbereitung und werde im Frühjahr erfolgen.
Gespräche mit Industriellenvereinigung, Wirtschaftskammer, Kärnten Werbung etc. gebe es laufend, jetzt aufgrund der präsentierten Zahlen einen runden Tisch einzuberufen hält Mathiaschitz allerdings für nicht zielführend. "Mit der Ausschreibung steht eine wichtige Weichenstellung bevor." Das solle man abwarten, danach können wir ein breites Bündnis auf die Beine gestellt werden.
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