Food Sharing: Eine Idee ohne Ablaufdatum

Die Initiatorin des Food-Sharing-Projektes: Julia Petschnig aus dem Rosental | Foto: KK
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ROSEGG/VILLACH (kofi). Sie kennen das: Der Käse, die Wurst, die Nudeln – knapp über dem eingestanzten Ablaufdatum – und schon im Mistkübel. Aus Vorsicht, wie wir meinen. Was im einzelnen Haushalt nur eine kleine Menge an Essens-Müll bedeutet, erhält im Großen ganz andere Dimensionen: Schätzungen zufolgen landen in Österreich rund 160.000 Tonnen Essen im Mistkübel. Vieles davon wäre noch genießbar gewesen.

Kaum jemand weiß das besser als Julia Petschnig.

Die 25-Jährige aus Maria Elend im Rosental kämpft ihren eigenen Kampf gegen die Wegwerfgesellschaft. Seit über einem Jahr sammelt sie mit ihrem Verein "Together" genießbare Ware jenseits des Ablaufdatums. Und gibt diese gratis weiter. "Food Sharing" nennt man Vorgehensweise. In Deutschland handelt es sich dabei längst um eine große Bewegung.

1,5 Tonnen pro Monat

"Es ist völlig verrückt, wie unsere Gesellschaft mit Nahrung umgeht", sagt Petschnig: "Warum neues Essen kaufen, wenn das alte noch gut ist?" Auch Geschäftsleute sehen dies mittlerweile so. Und daher darf Petschnig mit ihren rund 150 Vereinskollegen bei 20 Spar-Filialen sowie bei Reformhäusern und Bäckereien abgelaufene Ware abholen, um sie verschenken zu können. "Zusätzlich durchsuchen wir aber auch Mülltonnen", sagt Petschnig.
Das Ausmaß ihrer Bemühungen lässt sich am besten in Zahlen darstellen: Knapp 1,5 Tonnen Nahrung sammelt der Verein derzeit pro Monat. Tendenz stark steigend.
Abgegeben wird das Essen gratis an drei so genannten 2gether-Points: In Villach, in Maria Elend und in Klagenfurt.
Was Petschnig wichtig ist: "Es geht uns nicht um den Bedürftigkeits-Aspekt. Zu uns kann jeder kommen und Essen nehmen. Egal, ob arm oder reich."

Leben ohne Bargeld

Petschnigs Verein "Together" reduziert sich aber nicht auf das Verteilen von Gratis-Essen. Auch Kleidung und Spielzeug wird gesammelt und verschenkt, dazu organisiert man Flurreinigungsaktion oder Tanz- und Meditationskurse. Alles ohne Bargeld.
Julia Petschnig lebt die Idee vor: "Ich habe seit einem Jahr keinen Euro mehr für Essen oder Kleidung ausgeben. Es gibt alles gratis." Einziger Luxus, den sich die Rosentalerin leistet? Ein Handy: "Um noch mehr organisieren zu können."

DIE IDEE, DAS PROJEKT

Food Sharing ist ein Konzept, das aus Deutschland nach Österreich gekommen ist. Dabei geht es um die Verwendung von Lebensmitteln, die ihre offizielle Haltbarkeitsgrenze bereits überschritten haben, aber noch ohne Bedenken konsumiert werden können.

Der Verein "Together" von Julia Petschnig hat seinen Ursprung in Maria Elend, Gemeinde St. Jakob. Er umfasst ca. 150 Mitglieder, aktiv am Food Sharing beteiligen sich rund 50. 20 Spar-Filialen, einige Reformhäuser und Bäckerein kooperieren mit dem Verein, stellen also Nahrung zur Verfügung, die sonst in der Tonne gelandet wäre.
Verteilt wird die Nahrung an drei Stellen:

In Villach-Seebach: Firma RZ-Bau, Kasernengasse 2, immer
montags von 16:30 bis 17:30 Uhr. Achtung: Ab April wird es eine neue Stelle geben, Details werden erst bekannt gegeben.

In Maria Elend: neben dem Espresso Bethlehem, Mittwoch und Samstag, 18:00-19:00 Uhr. Achtung: In St. Jakob eröffnet am 28. März um 16 Uhr eine neue Abgabestelle - direkt bei der Firma "Globo".

In Klagenfurt: Gerichtsgasse 4. Mo, Mi, Fr, 14:00-18:00 Uhr.

Wer sich für den Verein "Together" interessiert: Neue, aktive Mitarbeiter sind herzlich willkommen. Infos: www.act2gether.at

Zusätzlich gibt es auch im Drautal eine Food-Sharing-Initiative, und zwar in Paternion/ Scharnitzen. Mittwoch 17-18.30 Uhr, anschließend "EAT WITH ME", also Essen für jeden! Plus: Samstags 16-17.15 Uhr

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