Juristin im Kampf gegen Stromarmut
Astrid Miller-Aichholz kümmert sich um Betroffene. Netzbetreiber haben Versorgungspflicht.
KLAGENFURT (mv). Energiearmut ist ein Tabuthema. Jedes Jahr wird zahlreichen Klagenfurtern der Strom abgedreht. Hintergrund sind neben den Schulden bei den Energieversorgern auch oft die Unwissenheit der Betroffenen: Denn die Netzbetreiber müssen die Grundversorgung mit Energie garantieren. Stefan Mauthner, Leiter des Sozialamts, sagt: "Die Menschen kommen oft erst, wenn der Strom abgestellt wird. Da es sich um ein sehr komplexes Thema handelt, haben wir nun den Posten einer Energiejuristin geschaffen."
Energie-Grundversorgung
Ernergiejuristin Astrid Miller-Aichholz wird sich um die Hilfesuchenden kümmern. "Viele Menschen wissen nicht, dass man sich pro Haushalt einmal auf die Grundversorgung berufen kann. Wenn dann auch noch die drei Mahnungen ignoriert werden, kann die Stromversorgung abgestellt werden", erklärt Miller-Aichholzer. Das Sozialamt wird eng mit den Stadtwerken zusammenarbeiten. "Durch eine Ansprechperson sollen Verzögerungen vermieden werden, damit die Energieversorgung möglichst schnell wieder hergestellt ist", sagt Stefan Mauthner.
Hohe Forderungen entstehen
Da die Energiearmut oft mit anderen finanziellen Problemen einhergeht, wird es auch eine Vernetzung mit der Schuldnerberatung geben. "Viele Menschen übersehen oft, dass aus einer nicht bezahlten Stromrechnung, die einst nur fünfzig Euro betragen hat, über die Jahre eine Forderung von mehreren hundert Euro entstehen kann", sagt die Energiejuristin. Bei besonders schweren Fällen von Energiearmut kann auch der Sozialfonds der Bürgermeisterin einspringen. "Der Fonds ist gut dotiert. Für Härtefälle haben wir noch genügend Mittel zur Verfügung", erläutert Mauthner.
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